Führ den Guerrillakrieg gegen die Feinde deiner Seele

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Matthias Brandner Pastor in Nördlingen

Der Festgottesdienst des Festivals der Hoffnung von Matthias Brandner

Zum Beginn des zweiten Tages des Festivals der Hoffnung 2018 erinnerte der Pastor des Hauses der Hoffnung Jürgen Reyinger nochmals an den Grund des Festivals. “Das Festival heißt deshalb so, weil viele Menschen hier erleben durften, dass Gott ein Gott der Hoffnung in der Hoffnungslosigkeit ist.” Davon kündete auch die Predigt von Pastor Matthias Brandner aus Nördlingen. Hatte er am Vorabend vor der Pause des Humblekonzertes noch klargestellt, dass wir keine Lämmer sein wollen, aber in ausweglosen Situationen doch einen Helfer brauchen, erzählte er jetzt Heldengeschichten. Über die Geschichte des Schmetterlingseffekts machte er klar, dass kleine Schritte manchmal viel auch für andere zu bewegen vermögen. Sein Bibeltext war denkbar kurz und entstammte dem Buch Richter. Am Ende des dritten Kapitels steht da in Vers 31: „Nach ihm kam Schamgar, der Sohn Anats. Der erschlug 600 Philister mit einem Ochsenstecken, und auch er errettete Israel.

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Teil des Problems oder Teil der Lösung sein?

Die Vorgeschichte schilderte er so: „Das Volk Israel begann mit geistiger Anarchie, sie wollten selbst herrschen, dann steigt der Schmerzpegel und dann schreien sie wieder zu Gott.” Es muss für die gerüstete Armee seltsam ausgesehen haben, als Schamgar vor ihnen anfing seinen Ochsenstecken zu schwingen, doch sie haben ihn unterschätzt, sie haben das Feuer in seinen Augen nicht gesehen.“ Jetzt gab er die Anweisung nie auf die Leute zu warten wenn der nächste Schritt nötig sei. Die würden sich erst andocken, wenn sich der Erfolg eingestellt habe. „Wenn du Veränderung willst ist der Ort an dem du stehst genau der richtige, insistierte der Prediger. Wenn Formulierungen wie „In unserer Kirche müsste man mal was tun“ fielen, sei Vorsicht geboten.„Wenn dir ein Misstand auffällt bist du zuständig ein Teil der Lösung zu sein und nicht Teil des Problems zu bleiben“, so leitete er eine weitere Geschichte ein. Am ersten 01.12.1955 in Montgomery, Alabama stand die Welt auf, weil die schwarze Rosa Parks im Bus sitzen blieb, obwohl sie Weißen hätte ihren Platz geben müssen. Die Sache kam in die Presse, Martin Luther King las und wusste, das er jetzt auch Schritte gehen müsse, Teil der Lösung sein. In dieser Situation hatten sicher Millionen schwarze und weiße Amerikaner viele Entschuldigungen nichts zu machen. Schamgar hätte mit viel Verständnis der anderen sagen können: Ich bin nur ein Bauer, die haben eine Armee. Anwesende könnten auch Entschuldigungen finden, ich bin nur ein kleiner Asylant, ich bin nur ein kleiner Geschäftsmann. Schamgar aber nahm seinen Ochsenstecken, so wie David seinen Stein nahm. Beide in dem unbeirrbaren Glauben, das das was Gott uns gegeben hat reicht um das zu tuen was du willst.Und aus der Erfahrung dieser bruchlosen Gott-Mensch-Kraftübertragung leitete Brandner einen prägnanten Leitsatz ab: „Tue das Beste was du kannst mit dem was du hast zur Ehre Gottes.“

Tue das beste was du kannst mit dem was du hast, zur Ehre Gottes

Zu der Wirkmächtigkeit einer wirklich gewollten Problemlösung hatte Brandner noch eine Geschichte.1969 sei ein neunjähriger Junge in Winnenden auf dem Zebrastreifen von einem LKW überfahren worden. Der Krankenwagen konnte den Jungen nicht mal mehr bis zum Krankenhaus bringen, bis er verbluetet war. Die Eltern, schockiert von der langsamen Rettungsaktion, wendeten sich an Landkreise und Landtage mit der Idee Notrufsäulen aufzustellen und allgemeine Notrufnummern unter 110 und 112 einzurichten. Die Landtage schmetterten das Ansinnen zuerst aus Kostengründen ab. Nach Jahren beharrlichen Engagements wurde das System der Steiger Stiftung dann aber durchgesetzt.Die Steigers, Schamgar, Rosa Parks, sie alle Taten was sie konnten.„Die Gemeinden sind die Schlüssel für Gesellschaft“, sofern man Probleme mit dem Herzen und nicht nur mit dem Mund angehe, meinte der sympathische Nördlinger mit nordischen Akzent.Wenn man gebe was man könne, dann gewinne man die Schlacht für heute, was in 100 Jahren sei wisse er auch nicht. Er denke Schamgar sei ein Guerillakämpfer gewesen, er habe nicht 600 Philister auf einen Streich erledigt. Aber jeden tag zwei, so hätte er in einem Jahr auch 600 gepackt. Er sei wie ein dunkler Schatten unter den Philister gewesen, ein bedrohliches Gerücht. Philister, dass heiße die von Außen einbrechenden und Schamgar bedeute, der der auf Gott hört. Im Neuen Testament würden die Christen die Überwinder genannt. „Du hast durch die Liebe, die Kraft des Heiligen Geistes auch so einen Ochsenstecken von Gott bekommen, bestärkte er seine Zuhörer. Es ist immer noch viel leichter sitzen zu bleiben und sich zu beklagen. Heute morgen aber nimm deinen Ochsenstecken und bekämpfe die Feinde deiner Seele

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Franky, an der Gitarre, und ein Lobpreisteam sangen und spielten aus ganzer Seele und rundeten so den Gottesdienst ab

Author: farounfirewater

Ich bin der Falke im Sturm der den König sucht. "Ich lebe mein Leben in sich weitenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn, Den letzten, ich weiß nicht ob ich ihn Vollbringe, aber versuchen will ich ihn Ich kreise um Gott um den uralten Turm und ich kreise Jahrtausende lang und ich weiß nicht, bin ich eine Falke, ein Sturm, oder ein großer Gesang" (Rilke)

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