Sozial und gerecht in die Zukunft

David Rizzotto kandidiert für die Linke in Ulm zur Bundestagswahl

                       

David Rizzotto heißt der Kandidat für die Bundestagswahl der Partei die Linke für den Wahlkreis Ulm(291) im September 2021. Mitte Juli wurde der Wahlkampf auf dem Ulmer Münsterplatz mit Unterstützung der Frankfurter Parteichefin Janine Wissler eingeleitet. Am Samstag darauf wurde das der Tübinger Bundestagsabgeordneten Heike Hänsel unterstellte Parteibüro in der  Deutschhausgasse eingeweiht.Als ich den Kandidaten in seiner  Parterre-Wohnung in Ulm Einsingen FC, in dem Haus in dem er mit seiner Schwester wohnt besuche, lässt er uns erst mal einen Kaffee raus und erzählt mir lange aus seinem Leben.

Deutsch-Deutsche Geschichte

Er ist eigentlich im  Osten Deutschlands, genau in Leipzig geboren, viel hat er davon aber nicht bewusst mitbekommen. Denn  zwei Jahre nach seinem Geburtstag ist seine Mutter geflohen, im Windschatten der Montagsdemonstration in Leipzig am 04.07.89, mit einigen Hundert anderen Mutigen, erzählt der gelernte Zimmermann, mit seinen strahlenden Augen. Montagsdemonstrationen gibt es seit Hartz 4 auch im vereinigten Deutschland und als im Rahmen der Corona-Krise die Bürgerrechte eingeschränkt waren feierten sie Besucherrekorde und sprießten wie die Pilze aus dem Boden. Damals hieß die Parole auf den bis im Oktober auf 400000 Teilnehmer  angewachsenen Montagsdemonstration in Leipzig: “Wir sind das Volk.” Sozial und gerecht in die Zukunft! steht 32 Jahre später auf Rizzotto´s Flyer für den Ulmer Wahlkampf der PDS Nachfolgepartei, mit der er allerdings nichts zu tun haben will. Unter die ersten 8 Listenplätze ist er nicht gekommen auch nicht auf andere vordere Plätze, Frauen und Altgediente gingen beim Listenparteitag in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart vor.  Rizzotto ist erst seit Dezember 2019 bei der Linken, einen Ersatzkandidaten hat er- anders als bei der Wahl 2021 zum Landtag in Baden-Württemberg- wo er auch mit von der Partie war, nicht mehr. Zu viele Scherereien gab es dem Cannabis-Patienten da.Die Linke sei eine Partei des Wir. Zu seiner Wahl seien bei 80 Mitgliedern der Linken in Ulm gerade mal 5 gekommen, ein sechster hatte die Einladung zur Kandidatenaufstellung verschlampt und war sauer, weil er sich nicht aufstellen hatte lassen können. Das war der ehemalige Ersatzkandidat und Autor dieses Artikels.

Ein neuer Stil in der Politik

Normale Politiker, so der 34 Jährige  Hartz4-Empfänger seien deshalb so scheiße, weil die nie etwas von sich erzählten, eigentlich gehe es doch um Sympathie und Empathie meint der Kampf- und Wintersportler der einen Sohn hat und von seiner Frau getrennt lebt. Er wolle den Wahlkreis Ulm umkrempeln, nach dem es durch opportunistische Mandatsträger im Ulmer Rat und ihre Gegner viele Austritte verdienter Mitglieder gegeben habe.Ulm gilt laut Rizzotto als der schlimmste linke Wahlkreis im ganzen Land. Aber nicht nur die Grünen im Saarland zerlegen sich selbst. Unlängst ist einer von der Stuttgarter Linken zur PULS-Fraktionsgemeinschaft übergewechselt. Opportunismus und Selbstbeschäftigung sind keine Fremdworte in der Partei die das Erbe der SED  mit einem Aufarbeitungsprozess von Altlasten angetreten hat. Und seither durch die Deutsch-Deutsche Linke, wiederum entstanden aus der Vereinigung von Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG)im Westen, und der ostdeutschen PDS, den demokratischen Sozialismus des 21. Jahrhunderts  im ganzen Lande anstrebt.David Rizzotto setzt sich, selbst Hanfpatient, für die Legalisierung von Cannabis und speziell für Hanf als Medizin ein. Dazu arbeitet er mit dem Deutschen Hanfverband und Bundespolitikern der Linken zusammen. Außerdem liegt ihm ein Ausbau der Infrastruktur im Gesundheitswesen, ebenso wie im öffentlichen Nahverkehr am Herzen.

Ulm:Neuanfang im Wahlkreis

Es gibt viel aufzuräumen  in seinem Wahlkreis und das scheint dem Wahl-Einsinger zu liegen. Viele wehrten sich nicht genug in Ulm, zu denen gehöre er nicht, prahlt er. Eine neue linke Kulturoffensive gebe es, wo organisiert von der Kleinkünstlerin Christa Mayerhofer Musiker und Diskussion auf Ständen zu brennenden Themen, wie Wohnungsnot, oder bedingungsloses Grundeinkommen an verschiedenen Orten geboten sei. Volkssouveränität und Basisdemokratie jenseits des Parteienstaats, wie in Leipzig 89 steht nicht auf den Wahlplakaten.” Sozial gerecht in die Zukunft”, das klingt nach abstrakter Politikersprache.

In welcher Gesellschaft wollen wir leben?

Krieg und Frieden

Nach der Eröffnung des Parteibüro Mitte Juli ging er mit dem Calwer Kandidaten und der Friedenspolitischen Sprecherin der Linken zum Münsterplatz, wo die Seebrücken eine Kundgebung  hatten. Rizzotto fühlt sich selbst als innerdeutscher Flüchtling, hat 6 Monate mit seiner Mutter und seiner Schwester in einer Kaserne bei Blaubeuren gelebt, bis sie eine zivile Wohnung fanden.Sehr berührt habe ihn das Schicksal eines Seenotgeretten der in Ulm sprach. Politik entscheide über Leben und Tod, deshalb müsse man sich fragen, wieviele Menschen man für eine katastrophale Abschottngspolitik opfern wolle. Ihre Büromitarbeiterin und Heike Hänsel hoben eine Friedenstaube hoch. Der Olivenzweig der Hoffnung im Parlament, das wäre bei diesem Thema wohl die Linke, denn alle anderen Parteien außer den Grünen haben in die Politik der europäischen Abschottung eingeschwenkt.Drittländern wie der Türkei Milliarden zu zahlen, damit Deutschland als Venus sich die Finger nicht schmutzig machen müsse gehe gar nicht. Es gehe darum sich an die Genfer-Flüchtlingskonvention zu halten und endlich einzusehen das Menschenrechte heute im Inland wie im Ausland von einer Partei die für eine bessere Welt kämpft wichtiger sein müssten als persönliche und nationale Vorrechte zu verteidigen. Die CDU sorge für den Krieg, 51% der Waffen gehen in Drittweltländer und ihre Politiker sagten ironisch: “Wenn ich König von Deutschland wäre, würde ich alle Flüchtlinge beschützen”, das gehe nicht, nicht mit der Linken und ihrem breiten gesellschaftlichen Bündnis. Er stehe ganz hinter dem Bündnis (#Leavenoonebehind).Leider sei seine Erfahrung die in Deutschland, die letzten Jahre noch angewachsen sein.”Wer dich nicht kennt und nicht versteht, sieht dich als Angreifer.”

Arm und Reich

Die mehr Mittel haben könnten sich auf feine Weise, auf dem Rechtswege zum Beispiel, wehren, die Armen, die alleine stünden, und das habe er selbst oft erlebt, zögen den Kürzeren “Nach Oben zu schlagen traut sich fast keiner, denn die Oben, habe den größeren Prügel”, meint er in seiner direkten, politisch oft fast erfrischend unkorrekten Art und Weise. Deshalb habe er sich in der Linken organisiert, hier gehe es um Solidarität und die Hoffnung etwas nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere zum Besseren zu wenden. Er habe von anderen hier viel dazu gelernt und freue sich auf den Wahlkampf für ein gerechteres und sozialeres Ulm.

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