Die Konjunktion der Schmelztiegel 3

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Drei Vorbemerkungen: Dies ist eine Studie der Pole und ihrer 1)Polarisierung (https://derweiserabe.com/2018/10/01/die-konjunktion-der-schmelztiegel/), oder der Qualitäten und Verschmelzung 2)Konjunktion(derweiserabe.com/2018/10/02/die-konjunktion-der-schmelztiegel-2/) , oder die Qualitäten und ihrer Transformation durch Läuterung 3)Disjunktion

Erstens: „Unsichtbare Fügung stärker als sichtbare“(Heraklit, Fragment 54)

Zweitens: „Der Weg hinauf und hinab ein und derselbe“(Heraklit, Fragment 60)

3)Disjunktion

Getrennt und Zusammen

 

Als der Friedensabend kam hat ich den Schlüssel verloren

Als der Trumpabend kam hat ich das Handy nicht dabei

alles war dann unbesucht vorbei

Heut morgen zog es mich von hinten, wollte mich fesseln

verwirren und binden

Heute morgen schlug mein Auftritt beim Einheitsabend ein

Und jetzt bin auch aus dem entspannt von dem ich mich

schon lange abgekoppelt fühlte

Das Herz Jesu hat mich mit den jungen Frauen nicht zusammengebracht

zusammen gesungen, zusammengekommen, zusammen beklommen

Auf den Einschlag folgte Panik, die war schon lange nicht mehr da

Das zeugt also von meiner Krankheit die kommt mir schrecklich nah

Ich musste hüpfen, laufen weit weg von Terminen und Formularen

Ich musste kalt werden im Herbstwind auf der Suche nach Raben und Ahren

Ein Fabelwesen zu finden den untrennbaren Geist zu offenbaren

Wie gerne würd ich dienen Wort und Tat aus dem Geist den Jesus-Christus hat

Wie gerne würd ich lieben ohne Rücksicht auf das Selbst, heute morgen hatte

sie mich wieder – die Verzweiflung an der Welt

Conjunctio war gestern, Sonne, Sehnsucht, Spiel

Heute tut der Abstand Not, abtrennen, einschätzen, Augenbrot und Ziel

Es führt ein Weg nach innen, der verläuft im freien Beginnen

Es führt ein Weg im Licht, der zerschmettert dein Ich

Es führt ein Steg auf das Wasser, der erst beweist,

dass man darauf laufen kann

Es selbst ist der Weg und die Wahrheit musst sie leben

Es selbst und ich selbst, wenn sie zusammenfließen

können den Ofen der Verwandlungen nach außen dicht verschließen

Der Hambacher Wald stirbt, Opfer tieferer Schichten

Oder wird er überleben, geschützt von denen die dichten?

Ein Sieg von Dankbaren über die Macht von

Brenn- und Tankbarem?

Körperwelten sind bedürftig, darf man nicht schellten

Seelenwelten sind sehnsüchtig, kein Bruch durch die Welten

Geisteswelten, sind ergänzend und dankbar

wir stehen aufeinander, drum halten wir uns auch zusammen

zwischen den Fahnen, zwischen den Flammen

und nehmen wir das Erfahrene wieder in uns zusammen

sind wir genügsamer weil geistreicher, verbundener.

  getrennt und zusammen

 

 

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Die Konjunktion der Schmelztiegel 2

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Bild: Freikirche Ecclesia Ulm

Drei Vorbemerkungen: Dies ist eine Studie der Pole und ihrer 1)Polarisierung (https://derweiserabe.com/2018/10/01/die-konjunktion-der-schmelztiegel/), oder der Qualitäten und ihrer Verschmelzung 2)Konjunktion , oder der Qualitäten und ihrer Transformation durch Läuterung 3)Disjunktion

Erstens: „Unsichtbare Fügung stärker als sichtbare“(Heraklit, Fragment 54)

Zweitens: „Der Weg hinauf und hinab ein und derselbe“(Heraklit, Fragment 60)

2)Konjunktion

AmenarenA

 

Verwandlung- wesenseins

im schmilzenden Spiegel der Schönheit,

das Kreuz flimmert auf deiner Stirn,

während du deine Freundin-umarmst-ziehst

Du mich wie eine Königspriesterin zu

Gottes verborgenem Kleid

Ich bin das Licht und da mein ich zerbricht

weiß ich nicht lichtmehr wo Innen

und außen ist

Ich bin Kreuzungspunkt zwischen

Entfaltung und Einfalt, ich transzendiere dich

deinen Sang, dein Angesicht

du Funke der leuchtend erlischt

Alles Selbstherrliche scheut sich

vor Licht-Docht

der Vorhang ist zerbrochen

der vor rotem Licht mir so lange vorgegaukelt hat

das irgendetwas ein eigenes Wesen hat

Ich bin ein Genesender

die Muster des Seins Auslesender

der das Vergängliche vorbeigehen lässt

Hab mich von dem Stamme gelöst,

der nicht in den Himmeln wurzelt,bin in deine liebe Lebensform gepurzelt

Ich seh mich gern durch schwarz und

gern durch weiß und gern durch

Mädchenbrillen

Ich bin das Gieren, bin das Stillen

ich durchquere die Enge

beobachte den aus mir herausbrechenden Willen

Ich bin der Lang-Same erstrecke mich in Länge

Ich kenne mich und keine Zwänge

Bin ganz nüchtern hineingestelt

in meines Mikros Himmelszelt:

Spüre und erlebe,

bebe und webe die Netze neu,

mal ein Lamm, mal ein Leu

Ich erspüre und erlebe,

getrennt oder verwebt

Jesus und Maria liebkosen sich

wie Frauenfüße die platzenden Tropfen der Rebe

Ob mein Wille steht oder fällt

Ob ich stolziere oder meine

letzte Burg vor der Wahrheit zerschellt

Ob mein Glied steht oder fällt

ich erfahre das Liebe der

deinige Stoff ist welcher die

Welt im Innersten zusammenhält

Ich erkenne,

das man die Welt nicht

schleifen, sondern loben soll

liebevoll und ohne Groll

Lass deine Jugend dem Alter weichen

wie ich mich in dir verjüngre, jünger

als unser Vom-Plan-Abweichen

Schaff du mich

you-me

me-You

Do-Be-Do-Be-Do

Schwimm durch mich zum anderen Ufer

Wie ich es durch dich tu

Bin ganz verraucht und ganz verrochen

in deinem Duft

und ich tauch in deinem Röcheln nach Luft

Ich bebe und gleite durch die Spanne deiner Scheide

Im Urgrund des Lebens mit salziger Sprache

Ich liebe dich fleißig

du fruchtbare Brache

Und Gott,

das er den feinen Anfang

unsrer Ebenbildlichkeit

durch köstlichstes Gefälle

in filigranster Langsamkeit

-wie ewig-

münden lässt in kosendem

Verquellen

Ich liebe dich und möchte,

das unsere Zweieinigkeit

zu jeder Zeit ein Drittes

kann gebären

Und das ob Rahmen oder Samen

du meinem „Fick mich“ echost

Ja, so sei es

A M E N

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Ebenda

Die Konjunktion der Schmelztiegel

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Die Unterwerfung und Hingabe an die fundamentale Gegensätzlichkeit der menschlichen Art bedeutet zu akzeptieren, dass die menschliche Psyche sich selbst durchkreuzende Tendenzen hat(Carl Gustav Jung, Psychlogie der Übertragung S.128) Bild die erste Djembe von Chilli con Karma bei der Ulmer Kulturnacht

 

Drei Vorbemerkungen: Dies ist eine Studie der Pole und ihrer 1)Polarisierung, oder der Qualitäten und ihrer Beziehung, 2)Konjunktion oder der Qualitäten und ihrer Transformation durch Läuterung, 3)Disjunktion Das hier veröffentlicht Gedicht repäsentiert die Polarisation an den folgenden Tagen erscheinen die Gedichte zur 2)Konjunktion und zur 3)Disjunktion

Erstens: „Unsichtbare Fügung stärker als sichtbare“(Heraklit, Fragment 54)

Zweitens: „Der Weg hinauf und hinab ein und derselbe“(Heraklit, Fragment 60)

Unsichtbare Harmonie(Feuer)

1)Polarisation:

 Amarena Eis

Strahl vom Strahl

ewiger Bronn

Sexus, Eros, hutsam

frei.

Blick gestellt.fest-

wie Lippen pressen.

Bilder der Schönheit

ziehen über Körperlandschaften

fleischfarben deutet das

enge Top den Körper an

Sie mag Gold, hat mandelbraune-

-Augen-

Setzt sich um

um meinen Blicken zu ent-kommen

Lachend dockt sie sich wieder an uns an

Ist doch nur ein Spiel, mag sie sich denken

Ein Südamerikaner spricht die Ansprechende an

Man spricht englisch

Wir müssen uns nicht zu nahe kommen,

und was ist schon zu nahe?

es spricht mich ein Dritter an

spendet uns einen Zeitraum

in dem sie gehen und ich sie lassen kann

alles ist Übergang…

wie Kaltes im Heiß

Amarena Sahne Eis

Vor dem Münster liegen geblieben

Ideen und Einstellungen für eine gesunde Zukunft

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Um 15 Uhr trafen sich Menschen aus Ulm und Umgebung um ihre Verbundenheit mit dem Hambacher Wald, der nachhaltigen Energiewende und den den Wald besetzenden Menschen dort kundzutun. Die autonome Gruppe Kollektiv 26 hatte zu im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages zu einem Solidaritäts-Bild eingeladen(siehe link).Danach hieß es, dass man seinen Energiespaziergang nicht mit Plakat machen dürfe, da dieser anders als die Demonstration auf dem Münsterplatz nicht im Vorhinein angemeldet gewesen sei. Ein erfahrener Antiatomaktivist lobte das  deutsche Versammlungsrecht als mancher Spontane sich begann über die Herrschaft die Vergangenheit über die Gegenwart und Zukunft zu mokieren. Auch der Immobilienmarkt lässt immer mehr junge Leute über andere Lebensformen nachdenken, Leander will in einen Bauwagen ziehen, der gut in seinen selbst beackerten Garten passen würde. Andere die, mag es wegen der Auflagen, mag es wegen des guten Sonneneinfallswinkels gewesen sein, hier vor dem Münster, liegen blieben, dachten über andere immobile Wohnformen nach.

Lebensformen in die das Leben passt

Sie wollen einen Hausverein gründen, welcher mit der Hilfe des Freiburger Mietshäusersydikates das gekaufte Haus dem Immobilienmarkt entzieht.Und das gehe so, meint Sandro, es werde eine GmbH gegründet, die zu gleichen Teilen aus Mietshäusersyndikat und Hausverein bestehe, so dass es sehr unwahrscheinlich sei, dass einer die Mehrheit erlange um das Haus zu verkaufen. Auch eine Kooperative für solidarische Landwirtschaft gebe es hier. Der Informatiker sieht vieles an der Digitalisierung mit Vorbehalten. An seiner Uni meine man, man können alles mit technischen Tools lösen.Viele die wie er täglich 10-12 Stunden am PC säßen, wissen danach gar nicht mehr was sie machen sollten.Heute fragt man google, was man machen soll. Morgen sagt dir google was du machen sollst.Digitalisierung brauche Mitbestimmung, denn die Arroganz der großen IT-Firmen sei groß.Hier sind sie sich nahe, hören sich gegenseitig ihre Probleme an und Essen Eis. Einige wollen am Samstag auch zur großen Solidemo beim Hambacher Wald fahren. Die bisher georderten Busse des BUND , sind schon voll. Die Mitarbeiter des Bundes für Umwelt und Naturschutz arbeiten aber gerade daran weitere zu mieten.

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Wie viele solch liebe und entschlossene Waldschützer und Waldschützerinnen wohl dem Kampf um die Energiewende beistehen werden?

 

Links:

Soli-Pichttp://kollektiv26.blogsport.de/

Mietshäusersyndikat-Freiburg: https://www.syndikat.org/de/

Digitaliserung von Unten in Ulmhttp://verschwoerhaus.de/

Verbindung zum Hambacher Wald und Bussen zu der zentralen Demo am Samstag den 06.10:

https://www.bund.net/

 

Begegnung: Acht Künstler stellen im Alten Rathaus in Laichingen aus

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Rudolf Kosow: Begegnung, 2014, Öl auf Leinwand, 150*180 cm

Die Ausstellung von acht Künstlern die noch bis 03.10.18 im Laichinger Rathaus zu sehen ist firmiert unter dem Namen Kontraste. Der erste Kontrast, merke ich, bin ich selbst, ich selbst gegen die Ausstellung.Ich komme in den Saal des Alten Rathauses, es kommen mir die vielen Termine die ich hier hatte in den Sinn. Es schmeckt für mich nach Aufführung, nach Verhaltensweisen, Abgekartetem Spiel und ich trage Widerstand in mir gegen all das freundliche Glattgehen, das reibungslose Durcheinander, dasAusagieren der aneinander geketteten Einzelwillen. Gibt es keinen hier der sie nicht mehr halten kann, die gute Miene zum bösen Spiel? Hier sind doch Künstler! Am Eingang mustert mich eine Frau und fragt sind sie von der Presse oder rein privat hier. Ich meine in einem Mischung von Prätention und Larmoyanz: „Keines von beiden“ und versuche Land zu gewinnen. Das Licht das gekonnt aus dem riesigen Bild vor mir bricht, gibt mir einen Anker auch die Skulptur aus Kirschenholz, die den Raum in die geistige Natur schraubt spricht mich an. Ich nähere mich ihr,da sehe ich den Titel: Traumbaum premium. Das lässt in mir eine Bombe hochgehen. Wie kann man nur so marktförmig sein, so ein Objekt mit dem Gütesiegel premium zu versehen. In einem aufgebrachten poetischen “Amoklauf”gebe ich den Objekten und Menschen vorurteilsgewirkte Namen:

 

Lackbilder,

Traumbaum Premium,

a blond one and a black one

LA, ihr wisst schon im Alten Rathaus

U-Topic -You-Topic

Die Sehnsucht verfliegt

Luftballons ausgelassen

Mein Punk heißt Sektempfang

 

Ich war schon vorher als noch niemand außer die angenehm weit zerstreuten Tänzerinnen beim Üben da war in dem Raum gewesen und da hatte ich unter Zeitdruck vier Objekte abfotografiert. Das eine war jenes relativ zu den anderen übergroße Bild, indem der Mann von etwas Unsichtbarem angestrahlt seinen Kopf in Richtung der Quelle senkt und ein bunter Vogel, auch durchdrungen von Licht, auf einem angestrahlten Ast über der Quelle sitzt. Ich war auf dem Weg zu einer Lesung von bekannten Ulmer Persönlichkeiten über Utopie. Da Bild hätte das erste Kapitel dieser sich dann verschließenden Geschichte über die Ortlosigkeit des Idealen sein sollen. In diesem Fall ist mir aber eingefallen, das an diesem Abend noch eine spirituelle Zusammenkunft in Ulm sein sollte und nach einer Meditation am Löwenfelsen in Blaustein, die mir eine Blasmusikkapelle verkürzt hat, war ich entschieden die Ortlosigkeit durch den behaupteten Ort vom Ursprung zu ersetzen. Nach dem Tauchgang in die ursprüngliche Musik, spürte ich einen Glockenapfel lang meinem nächsten Ziel nach und das Licht, welches die erste Verwandlungsform des Tones sein soll leuchtete mir wieder ein.

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Uwe Köhle, Traumbaum premium

 

Ein Holzkünstler unter 7 bildenden Künstlern

Genau wie das Holzkunstwerk, welches Gewachsenheit, Bearbeitung und Ausstellungssituation so trefflich verbindet. Während des dichterischen Ergusses, fasst mich ein blonder Mann am Rücken. Ob er mir helfen können könne? „Ich bin Uwe Köhle“, ich bin Holzkünstler. „Traumbaum premium“ denke ich und mustere ihn. Er sieht bisschen aus wie Uwe Ochsenknecht, nur ein bisschen natürlicher. Er erzählt mir von seiner Ausstellung 2017 beim Karl Lämmle-Preis in Laupheim, Karl Lämmle ist der Erfinder von Hollywood, und dass er dort auch seine Hochzeit gefeiert hätte. Offenbar denkt er ich sei von der Presse. Er meint er fälle keine Bäume die nicht krank seien, habe peruanisch schamanische Einweihungen bekommen(Krafttier Adler), die Bäume dürften in seiner Holzkunst weiterleben. Er fände auch den Raum des Alten Rathauses, vor allem die uralten Eichenbalken, die ihn trügen „affig geil“. Irgendwie wirkt er beruhigend, mein ganzer kritischer, abgespaltender Geist verschwindet. Er verwende nur heimische Obsthölzer. Hergekommen sei er weil Kai Kresse von dem Laichinger Verein Kunst und Kultur gesehen und angefragt habe. Irgendwie ein sympathischer Typ, der vom Stahl als Schlosser zu dem seiner Seele näheren Holz gefunden hat und wertvolle Ästhetiken aus diesem mit der Motorsäge heraussägt und dann Geduld aufbringt. Der premium Traumbaum, so meint er, habe vier Jahre gebraucht. Die Holzkunst sei zum in den Garten stellen gedacht. Weitere Exponate seiner Holzkunst seien in seiner Kunstgalerie Achtal in Schelklingen zu besichtigen. Seine nächste Ausstellung heiße Lichterloh: „Die Würfel sind gefallen.“ Dafür habe er Würfel in einer speziellen Masse gebannt. Sie finde ab dem 31.Oktober um 18 Uhr in seiner Galerie statt.Jetzt müsse er aber weg, denn er gebe morgen einen Sägekurs.

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Rudolf Kosow: Quelle, 2015, Öl auf Leinwand, Hochformat 50*100cm

Lichtgestalten Lichterloh

Als der sympathische uns informative Mann abgeht wendet sich mein Blick schnell wieder Richtung der Bilder von Rudolf Kosow. Das Bild das mein Auge bannt zeigt eine Frau auf einem Felsen, mit einer losen Tür in der Hand, unter dem ein flammendes Inferno stattfindet. Ich habe das Bild schon ein mal gesehen und ich freue mich das es Quelle heißt. Auf einem anderen Bild Kosows liegt ein man mit den Händen vor den Augen auf ebenso einem Felsen. Eine Taube ist ungesehen von ihm im Anflug, das Bild heißt Freunde. “Ach Herr Kosow, sie sind der geistige Haudegen unter den Malern hier”, ob ich mich getraut hätte ihm das so zu sagen?  Aus Kasachstan stammend ist der studierte Maler Kunstlehrer hier am Gymnasium am Ort. Wohl der Schule die solche Lehrer hat. Kosow vermag es in erstaunlich vielfältigen Konstellationen die Transzendenz und die kaum zu ertragende Kraft des „ursprünglichen Wesens“,das er in seiner neuen Ausstellung mit „Lichtgestalten“ umschreibt ,mal ironisch mal surreal, auszudrücken. Und sieht man auf die andere Seite, dann steuert er in einem wunderbar realistisch gemalten überdimensionalen Hund der, durchaus das Licht aushaltend, nach oben lugt eine andere Facette der Transzendenz an. Der Hund, in einem anderen Bild der Wolf ist lichthafter als der kleine moderne Mensch, der seinen Hut zum Schutz hinuntergezogen, an dem gigantischen Hund lehnt.Auch der von Detektiven untersuchte Riesenmuffin mit Sahnekirschhaube will vermutlich auf die Unfähigkeit des rationalen Verstandes hinweisen die Köstlichkeit des Stoffwechsels zu verstehen.Leider war der Künstler nicht mehr da, so das er meine Interpretationen hätte dementieren können.Die Bilder von Kosow sind auf so vielen Ebenen nahrhaft und anregend, dass man auf die Idee kommen könnte Zufriedenheit bestünde darin mit einer schönen Frau vor einem seiner Bilder zu stehen. Immer mal wieder zu den Künstlern lugend gehe ich weiter.

 

The black one: Der Schönheit begegnen

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Nici Diener, Struktur/Acryl, 100*100 cm

Ein Bild in Kupferästhetik mit vielen Bodenwellen, hat eine glitschige Anmutung. Es erinnert mich an die Brunnen, aus denen in Thermen täglich das Wasser die Oberfläche transformiert. Beeindruckt laufe ich zu den in gemütlicher Runde sitzenden Künstlern. Die schwarzhaarige schwargekleidete Frau die vorher eines der beiden weiblichen Inspirationselemente meines Gedichtes war outet sich als Nicole Diener. Ich sage ihr ihr finde ihre Bilder glitschig, fast eklig, aber sehr ansprechend. Das Bild das mich auf sie aufmerksam gemacht hat ist 60 auf 60 cm. Sie meint sie sei keine Malerin in dem Sinne, sondern sie experimentiere schon seit der Kindheit mit Materialien, hier habe sie Folie verwendet, welche den glitschigen Effekt mache, bei einem andern Bild silbern schimmernde Rettungsfolie.Freundinnen sagten sie habe einen guten Stil und so kommt auch ihr rot-orangesTriptychon daher. Es hat griechische Ornamente und ist einfach nur klassisch schön.„Schönheit zu erschaffen, dass ist was ich will,“meint Diener.Sie arbeite auch an der Grundschule Westerheim mit Kindern, die auch manchmal dächten voll in die Farbe rein zu fassen sei eklig. Aus den Vollen zu schöpfen sei ihr Ding. Eine tolle Frau und bemerkenswerte Künstlerin. Landschaftsbilder in Acryl hängt in dem ehrwürdigen Gemäuer von Kerstin Weber. Elfi Bäumler Ehni macht serielle Kunst. Sie arbeitet seriell und meditativ, an mehreren Bildern gleichzeitig, so zeigen sich sowohl die Einheit der Serie als auch die Abweichungen der einzelnen Bilder im Malprozess. Andrea Bräuning hat als Malerin, wie Klaus Schrag auch einen tiefen Bezug zur Musik. Sie hat drei Frauenportrais in der Austellung hängen. Der Blickfang ist das Bildnis einer nackten grazilen Frau im blau-weißen Raum, die erhaben und frei ihre Arme über dem Kopf verschränkt. Ich meine zu Andrea, so ein Bild von einer Frau gemalt, hilft mir Frauen besser zu verstehen. Darauf meint sie Frauen sind leicht zu verstehen, es gibt einfach nichts geileres als eine Frau zu sein. Das türkise „Blue carpet“ und das bunte „Fallen lassen“ lohnen auch. Schrag bringt wieder Bewegung und Energie in die Ausstellung. Seine spannungsreichen, hochformatigen Bilder. Sind geprägt von einer Aufteilung in Unten und Oben, wobei unten für Energie steht(Frauen, Kinder) und oben für Bewegung, meint Kreise die immer mit anderen Materialien gewirkt sind. Das Schönste von ihm das hier hängt finde ich das Bild wo ein Mädchen gerade unter einem bewegenden „Gestirn“ ihre Luftballons auslässt. Pure Sehnsucht nach Freiheit, von der Bräuning meint: „Sehnsucht? Ich habe schon die Freiheit.“ Acht Künstler auf engstem Raum, wenn auch manchmal unter schwierigen Lichtverhältnissen Schönheit, Denkanstöße, Begegnungen und Trost.

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Andrea Bräuning: Blue Dreams, Öl auf Leinwand, 60*80 cm

 

Heroldstatt: Die letzten Worte des ersten Kandidaten

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Noch lange nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung sprach Weber mit Bürgern

Michael Weber hat im Laufe des Wahlkampfs dazu gelernt

In gemütlicher Runde empfingen 25 Leute im Sportheim im Ortsteil Sontheim MichaelWeber. Im Wettstreit um das Amt des Bürgermeisters war heute, drei Tage vor der Bürgermeisterwahl am Sonntag dem 30. der letzte offizielle Wahlkampftermin Webers.Sein Gegenkandidat Peter Drews, der auch heute wieder von einem Bürger mit abfälligem Unterton als „Elektrotechniker aus Berlin“ angesprochen wurde, hatte am Wochenende Wahlkampfflyer im Ort verteilt und und ein gutes Interview in der Schwäbischen gegeben.Als der umgängliche Mann aus dem Filstal auftrat hörte man mit der Schießanlage im Keller des Sportheims, Teile der Infrastruktur Heroldstatt´s, die den Diplom-Verwaltungswirt schon so oft in solch hohen Tönen lobte. Der Wortlaut seiner Vorstellungsrede änderte sich inhaltlich kaum, aber man merkte dem Kandidaten an, dass er viele Gespräche und Nachforschungen während des Wahlkampfs, zum Beispiel seine Besuche in öffentlichen Gemeinderatssitzungen in seine Agenda einfließen lies. Er wucherte mit seinem Pfund des Sachverstandes, und anders als zuvor machte er auch verhaltene Vorschläge, was die Etablierung einer Jugendbeteiligung in Heroldstatt angehe um dann aber wieder auf das Gespräch mit den Beteiligten zurückzugehen. Auch zur Infrastruktur nannte er nun neue Beispiele: “Betreutes Wohnen und Seniorenheim sind mit Weitblick entworfen worden“,meinte er.

Bauplätze zuerst für Einheimische

Auch das Thema Bauplätze in Heroldstatt diskutierte er, Einwände gegen den unkontrollierten Verkauf an Auswärtige aufnehmend. Bei den Bauplätzen gebe es jetzt schon einen Stau, es gehe nicht das Einheimische abwandern müssten, weil sie hier keinen Bauplatz bekämen. Einheimische müssen zuerst bedient werde, dann kämen Auswärtige zum Zug. Auch beim Gewerbegebiet, in dem es jüngst Firmenkonkurse gegeben habe, meinte Weber, sei es manchmal besser nicht zu schnell neu bebauen zu lassen um die Entwicklungsmöglichkeiten ansässiger Firmen zu wahren. Das Thema Dietz sei speziell, da das leerstehende Gebäude Eigenheiten habe, die eine Vermietung erschwerten.Die beiden Gebäude zur Anschlussunterbringung auf dem Berg sprach Gemeinderat und Sportvereinsvorstand Kneer an. Ob Weber sich vorstellen könne, die Wohnungen sofern sie für den jetzigen Zweck nicht mehr gebraucht würden als billige Sozialwohnungen von der Kommune bereitzustellen.Er denke, dass eines der zwei Gebäude für die Unterbringung von Obdachlosen am Ort vorgehalten werden könnte. Aus eigener Erfahrung wisse er wie bitter es sei wenn man für diesen Zweck Wohnungen beschlagnahmen lassen müsse

Unternehmen = Glasfaser Bürger = Kupferdraht ?

Seine Ausbildung und Sattelfestheit in der Verwaltung seien für ihn gute Voraussetzungen um das zu machen was ihn zu einer Bewerbung in einer kleineren Kommune bewogen habe, viel mit den Leuten zu reden und vor allem zuzuhören. „Mir ist jeden Tag[Im Wahlkampf, D.B] aufs Neue bestätigt worden, dass meine Bewerbung richtig war“, meinte der engagierte Wahlkämpfer freudig. Zu den Projekten die er in Angriff nehmen wolle Gehöre die Beschleunigung des Glasfaserausbaus für Unternehmen in Heroldstatt und des Kupferdrahtausbaus, Bandbreite bis zu 50 Mbit für private Haushalte.Als Argument für gute Bedingungen für unternehmerisches Wirtschaftswachstum in Heroldstatt brachte er die These: „Wo man gerne arbeitet, da lebt man gerne.“ Wenn es Arbeitsplätze am Ort gebe, müssten die Jungen nicht abwandern und die Überalterung der Sozialstruktur Heroldstatt`s könne aufgehalten werden.Wo die Überalterung und Abwanderung der Jungen angesprochen wird da ist in Heroldstatt die Frage nach der Ortskernsanierung nicht weit. Auch hier wagte sich Weber heute mit ein paar Ideen jenseits des bloßen Verweises auf den sicher notwendigen Beitritt zum Landessanierungsprogramm aus dem Schneckenhaus. Durch die ständige Ausweitung des Dorfes durch Baugebiete an der Peripherie bluteten die Ortskerne aus.Auch in Verbindung mit seinem Engagement für Tourismus meinte er, hier könne man Orte zum Verweilen schaffen, eventuell Gastronomie ansiedeln. Zum Tourismus sagte er im Sportheim aber ehrlich, „Bei diesem Thema bin ich auf eine große Bandbreite an Meinungen getroffen.“ Diese reichten von „Fremde wollen wir eigentlich nicht“, bis hin zu einer Aufgeschlossenheit, die nach Lösungen sucht. Ein Bürger forderte einen direkten Zugang von Ennabeuren zum Biosphärengebiet. Diese konkreten Themen sind sicher nach dem Bier noch ausführlich besprochen worden. Weber sagte aber man müsse sowohl die Gastronomie von der Kommune aus unterstützen als auch Marketing für Sehenswürdigkeiten in Heroldstatt machen.

In der Fragerunde schilderte eine Mutter, dass ihre Kinder in den Ferien kaum weg kämen, weil so wenig Busse fahren. Weber klärte hieraus erst einmal die Zuständigkeiten. Vor vier Jahren sei der Nahverkehrsplan fortgeschrieben worden. Da seien schon mehr Fahrten hinzugekommen. Die Entscheidungen zum ÖPNV würden aber im Kreistag beschlossen, ein Grund mehr den Einfluss Heroldstatts dort zu verstärken.Hier gelte für ihn der Grundsatz: „Das Angebot schafft die Nachfrage.“ Ähnlich wie beim Breitbandnetz habe er hier ein Informationsdefizit bei Bürgern und Unternehmen wahrgenommen. Themenbezogene Bürgerversammlungen halte er,auf eine Frage nach mehr Bürgerpartizipation antwortende, für genauso sinnvoll, wie den Besuch einer größeren Anzahl von Bürgern bei öffentlichen Gemeinderatssitzungen.Auch der Sportverein kann bei seinen ambitionieren Bauvorhaben, wie einer Kalthalle und einem Spielplatz wenn Weber Bürgermeister wird auf das OK der Gemeinde hoffen. Und bei der Verbreiterung der Zufahrtsstraße für große Events wie das „Extreme Battle“ kann der Verein wohl ach auf finanzielle Hilfe von der Kommune hoffen. Zum Schluss rief Weber, der am 14.07 als erster seine Bewerbung auf das Bürgermeisteramt im Rathaus in Heroldstatt abgegeben hat auf am Sonntag zu wählen und mehr noch: ihn zu wählen.

Das Sternzeichen im Jahreslauf

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Ein Teil der Sternbilder zeigte die Fixsterne durch die das Sternbild definiert ist zusammen mit ihren Symbolen

In einem Vortrag über das „Sternzeichen als Menschheitsgeheimnis“ entfaltete Ursula Korb das Ergebnis ihrer Forschungen impulsiert durch ihr Erleben des Plateau von Gizeh in der Morgendämmerung. “Vielleicht werden auch sie gelegentlich erfasst von der Schönheit und Ordnung des Sternenhimmels”, fragte sie einleitend das Publikum des Vortrags im Rahmen der universellen Weisheitslehre. Sie habe durch dieses Erlebnis im Weisheitswissen der Menschheit gestöbert. Sei auf die Kathedrale von Chartre(11.Jahrhundert) gekommen, wo im Eingangsportal, der Tierkreis sowie die Himmelfahrt Jesu dargestellt seien. „Was hat das eine mit dem anderen zu tun?“, fragte sie. Auch verwies sie auf das „Castel de Monte“ welches Kaiser Friedrich der II. , genannt das Staunen der Welt,in Südostitalien im 13. Jahrhundert nach den Gesetzes des Tierkreises bauen ließ. Des Tierkreises der, von der Erde aus gesehen, die sogenannte Ekliptik beschreibt, die scheinbare Bahn der Sonne vor dem Hintergrund der Fixsterne. Die Sternbilder wurden laut Korb schon vor tausenden Jahren definiert und dabei in 12 Bereiche eingeteilt. Der Kreis mit Fixsternen sei der Tierkreis der Sonne, oder auch siderischer Tierkreis genannt. Es gebe drei Tierkreise, die jeweils ihren Wirkungsbereich im Menschen hätten. Der persönliche Tierkreis auf die Natur des Körpers, der Tierkreis der Erde auf die Natur der Seele und der Tierkreis der Sonne auf die Natur des Geistes. Die zwölf Bilder stünden dabei für Kräfte des dialektischen Universums.Die gesamte Naturgeburt, werde durch den Tierkreis, dass sogenannte zodiakale System instand gehalten.

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Das göttliche Element im Tierkreis

Hier kam Korb zurück auf die Darstellung der Himmelfahrt Christi in der gotischen Kathedrale von Chartre. Ähnlich wie die Darstellung des Labyrinthes auf dem Fußboden der Kathedrale ist der Tierkreis eine Darstellung der erdbindenden Elemente, Christus jedoch sei als 13. unter den Zwölfen,das Element der Erlösung. Für die Urvölker sei der Urgrund aller Schöpfung Gott gewesen aus diesem Wissen ergab sich die universelle Weisheitslehre, von Zarathustra über Laotse, von Pythagoras bis Jesus Christus.Die 12 Jünger Jesu entsprächen dem Sternenlauf. Korb meinte aus der ältesten Geschichte der Menschheit, dem Gilgamesch-Epos, habe sich Herkules entwickelt. Nicht nur Griechenland sei die Sonne als sichtbarer Gott der Erde verehrt worden und hinter dieser der unsichtbare Gott, den die Römer Vulkanus genannt hätten.Die Erde war hier nicht der Todesgrund, sondern der bergende Schlund für neues Leben. Die Frage nach dem Gott des Lebens, war die größte Frage. Die 12 Sternbilder seien meisterlich verschlüsselte Tore zu der großen Einheit. Die Reihenfolge der Sternbilder sei kein Zufall sondern die Reihenfolge von Entwicklungsstufen. Dabei gäbe es nicht aus Zufall 7 Tiernamen.4 Menschennamen und 1 Nichtlebenszeichen, die Waage, in der Mitte.

Nicht Tierkreis sondern Tyrkreis

Der Name Tierkreis, so Korb, komme nicht von Tier, sondern von dem germanischen Gott Tyr.In der germanischen Mythologie habe die Sonne drei Gestalten. Ihren Stand im Frühling der mit dem blauäugigen und lichten Gott Baldur identifiziert werde. Ihr Stand im Sommer identifiziert mit dem lebensgewaltigen Gott Wotan und ihr Stand im Winter identifiziert mit dem sensiblen Gott Tyr, dem Kind. Diese Deutung Tyrs, folgte wohl der Ansicht, dass Tyr früher der Schöpfergott der Germanen war, später aber als Sohn Odins verstanden wurde. Der Frühlingspunkt sei verbunden mit dem Zeichen Widder, sowie der Sommer mit dem Zeichen des Krebses. Die Herbstsonnwende am 21.September sei verbunden mit dem Sternbild Waage. Im Frühling dränge und sprenge da Leben seine umschließenden Hüllen( dieWidderstufe entspricht den ersten sieben Lebensjahren des Kindes).Hier ist der Wille des Ichs sich zu behaupten am größten. So wie Herkules immer wieder Aufgaben bekam um zur Selbsterkenntnis zu kommen. Zur Sommersonnenwende am 21. Juni dränge alles Leben nach außen. Zu diesem Zeitpunkt stehe die Sonne im Krebs. Der Krebs gehe aber verborgen schon zurück, so wie der ägyptische Skarabäus seine Eier in einer Mistkugel einrollt, selber stirbt, und so seine Nachkommen rettet. Herkules muss zu dieser Zeit das feine und flüchtige Reh einfangen, das heißt so Korb, seinen Intellekt in Intuition umformen. In der Zeit von Johanni bis Weihnachten atme die Erde ein. Die absteigende Herbstsonne, lasse die Dinge reifen. Ab dem 21. September der Herbstsonnwende würden die Tage kürzer. Jetzt trete die Sonne in den Steinbock ein.Das Licht werde neu geboren. Herkules bringe den dreiköpfigen Zerberus hervor, ein Symbol für Überwindung aller Begierden und aller guten Vorsätze. Herkules erlange durch Entschlossenheit und Disziplin Vollkommenheit. Auf der nördlichen Halbkugel habe die Bibel im Bild der 2 Säulen des Tempels von Jerusalem(Jachin und Boas) die Ausatmungsprozesse und die Einatmungsprozesse des Jahreskreises zusammengefasst. Die aufsteigenden und absteigenden Sonnenbögen seien auch die Säulen auf denen der Engel der Offenbarung stünde. Sie erschlössen den Zusammenhang von Himmel und Erde, von Mikrokosmos und Makrokosmos. Auch die der Liebe und der Schöpfung als der einigenden Kraft die Sonne und Sterne bewege und „unendlich viele Welten verbindet.“Die Sphinx sei als Löwenmensch, eine Figur die den aufsteigenden Sonnenbogen verkörpere.Das andere im Menschen, müsse erst wachsen, damit er den absteigenden Sonnenbogen, der in den Bereich unter der Pyramide führe, wo das Grab zugleich der Platz der Einweihung sei, erfahren dürfe. Dann fasste die Mathematikerin die Quintessenz der Frucht aus dem durchdringen des Sternenhimmels mit einem Gedicht von Justinus Kerner zusammen. Dort hieß es „Oh Mensch wenn noch so hart du bist, in dir ein Funke Gottes ruht.” In der Diskussion ging es dann um die Himmelsscheibe von Nebra, die 3800 Jahre alt sein soll und ebenso unter anderem den absteigenden und aufsteigenden Lauf der Sonne zeigt. Möglicherweise wurde sie als Instrument der Bestimmung der Zeitpunkte der Sonnenwenden benutzt.

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Eigentlich sei Weihnachten am Frühlingspunkt gewesen, wenn die Pflanze aus der Erde kommt, dass sei aber im 3.Jahrhundert auf die Wintersonnwende, die unsichtbare Geburt des Lebens gelegt worden, so Korb.

Lit.:

https://de.wikipedia.org/wiki/Himmelsscheibe_von_Nebra

Unterm alten Zwetschgenbaum

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An jenem Tag in heller Sonn – September

blau unterm alten Zwetschgenbaum

Roch es nach Fallobst zertreten so sämig weich

Platt und ausgebreitet orangen-rotes Fleisch

 

Aufblickend sah man die gräulich angehauchten Tropfen

Auf Augenhöhe schrumpelte eine braune Frucht

belegt mit weiß, das für uns isst

 

Immer wieder wanderte eine Holde in den Mund

Und nach kaum einer Stunde ward aufgelockert mir der Darmesgrund

 

Das Rot das hinter dem Hauch von Blau

dem Aug entgegenstand

War wie ein Wille sich dem Fall und Übergang

wie starkes Sterben hinzugeben

 

Kein Gegen- ein Hinüberstand

wie viele selge Münder hat der Baum wohl schon gesehen

Wieviele überdachte er und schirmte

sie beim Übergang?

 

Vielleicht spuckten solch

Selige gerne

über Mauern ihre Kerne?

 

Und tagten bis in die Sterne

und fuhren mit ihren Händen

bis in die Ferne

Die nie nicht näher war

 

Ganz Übergang – ganz offenbar

(Daniel Baz, 20.09.18)

Herbstwind

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Der Wind weht und vieles besteht

Der Wind weht und vieles vergeht

Schon lange, zu lange?

 

Weht Vater, Mutter, Kind zusammen

die schon lange aneinander gefangen sind

Weht sie durch sich und durch einander –

durcheinander.

 

Der Wind weht und vieles besteht

und sieht des Körpers begierige Freiheit

verliert ihr Gebiet

 

 

Weniger werden, hallt es

durch deiner Wege Hallen

 

Weniger werden

wenn die Blätter fallen

 

Weniger werden wenn die Kälte

sich vermehrt

 

Lediger werden,

nicht unversehrt

 

Der Wind weht, lass ab,

so wie das Blatt abgeht

 

Von einem Feuerball gehalten

auf einem blauen Planet

 

Sei du der Wind der mich verweht,

die Zeit die vergeht und der Platz

an den es mich weht

 

Leben tut gut

Leben tut weh

 

Leben vergeht gut

Wenn der Leber im

Ableben lebendig besteht

 

 

 

Mit den losen Blättern

spielt heftig der Wind

während mich noch

die Sonne durchdringt

 

Die toten Blätter können tanzen,

die Farben mischen

bis zum leichten Grau

 

Die alte Fassung ist verlassen

die Windsbraut bebt und weht gelassen

 

in ein neues Leben

ganz verflogen – nicht zu fassen

 

(Daniel Baz 24.09.18)

In einem deutschen Herbst in der Natur ist mir das Gedicht vom Vorjahr immer mehr zu einem Vorgesang der eigenen Zukunft geworden.