
Engagement in Ulm:

Eselsberger Frühling
Osterglocken stehn wie des Oberhirten Schafe in Gruppenformationen
Eurofighter brausen/
durchtrennen Vogelzwitschern
Eine Frau mit Rollator
pflückt gepflanzte grellbunte
Blumen
Blumen in Bitumen?
Die Sonne ist vernebelt ein
Strick hängt von dem Baum
Ich möchte die “Drei Kameraden lesen” im Fliegerlärm nicht mal
ein Nordmännertraum
Alle laufen und fahren den Berg hinauf zur Einsteinstraße
Niemand heilt die Kranken
Nimmt die Armen auf
Es ist halb 4 am Mittag die
Die jetzt erwachen
Haben Recht behalten
und nach einem kurzen
Blick hinaus, hinauf…
Ziehn sie todmüde
Die Schlafmütze
Wieder auf
Ein Soldat
Schmeißt den rechten Arm
vom Körper
Rechter Hand zwei Hunde
Heut morgen schon den
Warnstreik verpennt, des Tages einzig frohe Kunde
Ein brauner Windhund
zieht ein fettes Weib
Ich weiß schon warum ich
leinenlos bleib
23.03.23- Ulm, Eselsberg
Zeit einen Rum
zu trinken wie Andreas Zäh
vielleicht im letzten
Flak-Aufgebot
April 45 in Danzig
(Farounfirewater, 23.03.23,Ulm,Eselsberg, nach verschobenem Pop-Up- Seminar für vergangenen Widerstand in Ulm in Element of crime Stimmung)
Meine biographische Verquickung mit Michail Gobatschow
Urbi et Gorbi
Schallt es durch “die Republik”
In einer frühsozialistischen Papstreplik und der Vodka Gorbatschow
Kreist neben dem Pfeffi
Durch die Berliner
Partyrepublik
Als ich 94 einen Aufsatz
Über Bundeskanzler Kohlkopf schrieb
Erntete ich lehrerseits
Verwunderte Kritik
Ich weiß nur eines
Die Wildsau die, in dem
Modernen Märchen,
Ihm begegnete
Hatte den fetten Kohlkopf nicht lieb
Gorbi:Mit dir war es anders
Du warst für mich der rote
Stern in der tiefschwarzen
Bundesrepublikanischen Nacht
Urbi et Gorbi hab ich mal geklagt
Als Johannes Paul
Auf dem Romer Petersplatz
wieder mal endlich das
Urbi et Orbi hatte gesagt
In der Siebten,96,
Warn wir in London
Schon damals bei Doc Martens
Weit entfernt vom
Inszenierten Bienenköniginnenstaat
Dacht ich noch immer
An die Wende
Und dein falsch übersetztes
Legendäres Zitat
Ach,wär ich doch damals
Mit sieben nicht vor dem
Fernsehr sitzen geblieben
Dem inneren Motzki,dem
Inneren Trotzki gefolgt
Wär Berliner geworden
Der Bob Dylan von morgen
Heut sitz ich wieder bei Regen
Mit der Mutter vor der Glotze und träum vom europäischen Haus
Der Queen wird zum
Abschied gehuldigt
Und die Tagesschau ist aus
Damals wollt ich raus heute
Will ich raus,damals hat mich
Meine Mutter für verrückt erklärt
Und auf den Platz zurück verwiesen
Verrückt bin ich geblieben
Nun bist du gestorben und
Ströbele auch,den ham wir
Noch live gesehen auf
Der Großen Friedensdemo an der Siegessäule anno 3
Wir waren Politikwissenschaftler,
Aktivisten,mobil und frei!
Deine Raisa machte sich
Gut beim flanieren durch
Die Prachteinkaufsstraßen du hattest es geschafft das eigne Volk begann dich zu hassen
Du wolltest den Sozialismus
reformieren nur teils privatisieren
War das Sowjetvolk ein Weib,
Das seine Ketten nie zerbrach
Und nun nach Goldkettchen gierte?
Wozu hat der stählerne Stalin,wozu der Lenaliebling Lenin revoltiert
Damit man um Devisen die DDR verkauft, die Kollektive reprivatisiert?
Mitgegangen mitgehangen:
Wozu habt ihr die Rivalen
massakriert und die Parteidiktatur
Als Interregnum der Diktatur des Proletariats maskiert?
Du hattest versucht das Volk
Wie einen Mähdrescher zu warten
Jelzin,der dich erst rettete,dann stürzte; und einen Vodka danach warn die Antworten auf deine deine diktatorischen Unarten von großem Bruder und ZK
Der Generalsekretär sagten viele der Mächtigen der KPdSU, hat keinen Ort um zu landen, die Deutschen jubelten dir zu
Du hast einseitig abgerüstet
Und dir wurde die Kontrollmacht
unter dem Arsch weggezogen
Man hat deine die Früchtchen
Mit Made in Germany
geerntet und dir mit Revolution von Innen oben den Herrscherhammer
In die Sichelform gebogen
Du hast den Notstand nicht ausgerufen,weil du ein Blutbad
verhindern wolltest, als die Satelliten austraten und die
Arbeiter streikten;
Dafür will ich mich mitten in der
Notstandsordnung tief vor dir
verneigen
Dein Nachfolger Putin hat keine Miene verzogen als du als Mitwisser auf seine Krimlinie anno 14 bist eingebogen
Er ist aber zu deinem Sarg gekommen hat als meistgehasster Staatschef die Gefahr auf sich genommen
Hat er was du,weil du fallen ließt weil du es nicht ändern konntest,wieder aufgenommen?
Ich denk an Pussy Riot,werde wachsam und beginne zu ommen
Der Westler sagt die Armut
Nährt die extremistisch geführten Systeme,ach wär ich damals
Aufgestanden mit 7 nach Berlin
Weg von der übersättigten
Stubenbequeme
Der Stadt und dem Erdkreis
Nicht der Korruption von
Schule,Familie,Arbeit geweiht
Ich schwör,ich wär dir begegnet
Dort wo du lange lebtest zum herzlichen Bruderkuss und Meinungsstreit in heilignüchterner Heiterkeit
wann wenn nicht jetzt richtig übersetzt,dein großes Zitat:
Denn aus
“Wer zu spät kommt den bestraft das Leben”
Wurde: “Wer auf die Herausforderungen des Gegenwart reagiert,braucht das Leben nicht zu fürchten”
in diesem Sinne Doswidanje und gute Reise
(Daniel Baz,Ulmer Kulturnacht,17.09.22,Ulm wo führende Zaren waren)
„Wir leben auf einem Planeten, und wir sind eine Menschheit.Es gibt zwei Wege zu dieser Einsicht zu gelangen und entsprechend zu handeln- entweder durch Vernunft oder durch die Angst vor einer unvermeidlichen Katastrophe, wenn die Menschheit tatsächlich am Abgrund steht. Geht man den zweiten Weg, so läuft man Gefahr, es im allerletzten Moment doch nicht mehr zu schaffen, zurückzutreten. Ich glaube fest daran, dass meine Mitbewohner des Planeten Erde genug Kraft aufbringen werden, sich für den ersten Weg zu entscheiden.”
Michael Gorbatschow in “Ein Appell von Michael Gorbatschow an die Welt
Kommt endlich zur Vernunft – NIE WIEDER KRIEG” –