Sontheim 10/18

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Die von Kindergartenkindern bemalten Felgen berühren mich, sie stehen in so vielen Gärten wie unbewusst in der Finsternis leuchtende Artefakte einer endenden Zeit

 

Felgen die sich nicht mehr drehn, die in verlorenen Gärten

auf rostigen Stäben stehn

Aus dem ruinierten Haus, wächst ein Baum heraus

 

Ein verwaister Brunnen aus Beton kündet

tannennadelduftig vom Verkommen

 

Schweinebratenduft durchzieht die lichte Luft

zauberruhig, Blätter rot und gelb durchwirbelt von Motoren

 

Silberne Katze schmiegt sich an meinen Fuß,

worauf mein Rad stillstehen muss, einen ewigen Augenblick

einfach nur Schmiegen und Sonne

 

Bereits braune Blätter fallen

man hört Musik, wie um ein Festival zu beschallen

aus einem Auto hallen, die Räder gewinnen an Fahrt

 

Kinder zeichnen Parcours auf betonierte Flure

das Auto ist Abart getuned

 

Denken, Handeln, Fühlen nach Gelderwerbskalkülen

das Wachstum ist stetig und stumm

 

Der Wachstumsgrad von Blumen, misst sich am Volumen

der Augen die sie sehn

 

Das Wachstum aus Blut und Bitumen misst sich am Volumen

der Verdrängung seiner Effekte; wir wollen sie lieber nicht sehn

 

Die Kastanienblätter verkrachen unter meinem Fuß zu nichts

Ohrenboten zertrümmert noch Boten des Lichts

 

Meine Nase nimmt die örtlichen Mittagessen auf

mein Außenrist tut weh, vergemütlicht meinen Lauf

 

Ein Skelett schaut halb vergraben aus dem Boden heraus

Ein körperloses Totengestell pendelt vor dem Haus die Ewigkeit aus

 

Mohnblumen am Rand von Bauschutt vor abgesägten Bäumen

lassen von Widerstand, von Hochsommer mitten im Spätherbst träumen

 

Die Natur purpur pur, wird ganz rot vor dem Tod

Haut strotzt vor Sonne, Vögel fühlen Wonne,

zögern mit dem Ziehen- äquatoriale Phantasien

 

Jeder Schritt ein Lichtblick, weit entfernt von Ich-Blick

der erschrickt und sich in die alten Pfade krallt

                                             Heroldstatt ist neu Sontheim ist alt

Jeder Blick ein Lichtblick, ewig jung, ewig alt

Ich trage Zeitungen hier von Haus zu Haus

doch ich schlug den Heroldstattboten aus…

 

Zeit weiter zu gehen

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Einsamkeit schmerzt, wirklich!

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Das Bild zeigt den Gehirnbereich der laut Spitzer sowohl bei Schmerz als auch bei Einsamkeit anspricht. Der Gehirnbereich  hat laut(http://www.gehirn-atlas.de/cingulum.html) auch noch ganz andere Funktionen als Schmerz und Abscheu im Gehirn zu repräsentieren

Gehirnforscher Manfred Spitzer über eine Krankheit unserer Zivilisation

Bernhard Schweizer von den Freien Wählern, führte den Vortragenden ein. Für die Freien Wähler hatte Spitzer die Inhalte seines aktuellen Buches „Einsamkeit die unentdeckte Krankheit“ auf das Thema Ehrenamt zugespitzt. Der Rektor der Uniklinik Ulm hat dazu an der Schnittstelle von Neurologie, Psychologie und Soziologie geforscht. Ehrenamt das sehe man auch an der aktuellen internationalen Tagung zum Zeitpunkt des Vortrages in Augsburg, sei ein großes Thema in Deutschland. Ehrenamt -siehe Flüchtlingskrise- wachse mit staatlichen Engagement, sagte er unkritisch und Ehrenamt finde meist erst nach der beruflichen Karriere statt. Später nach seinem bedeutend informierteren Vortrag über die Megatrends Singularisierung(Vereinzelung), Urbanisierung und Mediatisierung und ihrem Einfluss auf sein Thema Einsamkeit kam er auf das Thema Ehrenamt zurück.Er habe das Buch schreiben müssen, da er 2003 mit der Erkenntnis anhand eines Versuches, dass Einsamkeit schmerze und 2009, als er wissenschaftlich untermauert herausfand das Einsamkeit ansteckend sei Erweckungserlebnisse hatte. Der Fakt das Einsamkeit tödlich sei habe das erschreckende Bild abgerundet. Der Vortrag war gekennzeichnet von einer durch wissenschaftliche Distanzierung bewirkten Härte.Seine Argumentation zum Thema Einsamkeit begann er mit der Langzeitstudie, die das beweist. Hier habe man Leute mittleren Alters zum Thema Alter befragt. Dann habe man 40 Jahre abgewartet. Die dem Alter gegenüber negativ Eingestellten seien meisten schon weg gewesen. Leute mit einem guten sozialen Netzwerk hätten häufiger überlebt.

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Empathie und Hilfe für Andere haben laut Manfred Spitzer den besten Effekt gegen zu frühes Ablegen

150 als Obergrenze für Bekanntschaften?

Das habe seinen Grund in der Evolution, die Menschen seien die sozialsten Primaten, sie lebten schon seit tausenden Jahren in Gruppen bis 150 Mitglieder, viel mehr als andere Affenarten.Ein zweites Alleinstellungsmerkmal des Menschen sei nicht etwas das Lernen, dass täten andere Affen viel, sondern das Lehren. Deshalb halte er nichts von individuellem Lernen. Autoritatives Lernen(Einer weiß und sagt) sei viel schneller. Mit individuellem Lernen würde ein Medizinstudium 20 Jahre dauern, meinte der Hirnforscher.150 Mitglieder habe die kleinste Einheit des römischen Heeres gehabt, behauptete Spitzer.Geschenkt:Nach Kenntnisstand des Autors hatte eine Zenturie nur 80 Mann.  W.L der Gründer von Gore-Tex spallte seine Tochterfirmen immer ab einer Größe von 150 Mitarbeitern in Neue auf. Ebenso täten es die Amish-People in Amerika. Hofgemeinschaften hätten dort höchstens 150 Mitglieder. Die nächst nähere Kategorie nach Bekannten seien Freunde. Diese könne man leicht eingrenzen mit der Frage, wen man zu seinem Geburtstag einlade. Hier hätten Männer im Schnitt 15 und Frauen 19 Freunde. Durch ihre entwickeltere Sprachlichkeit schon auf der Ebene des Gehirns seien sie durchschnittlich besser vernetzt. Die nächste und seltenste Kategorie seien beste Freunde. Diese könne man daran messen, das man denke man könne bei ihnen nachts um drei vorbeikommen und sie würden einen aufnehmen und einem morgens einen Kaffee machen. Dies seien bei beiden Geschlechtern etwa 3-5. Dadurch das das Thema Einsamkeit verschränkt sei mit den drei gesellschaftlichen Großtrends Singularisierung, Urbanisierung und Mediatisierung, könne mal laut Spitzer damit rechnen das das Problem in den kommenden Jahren noch zunehme.

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Die Anzahl der Single-Haushalt wächst ungebrochen, die Familienhaushalte aber fallen nicht mehr so stark, so Spitzer

Singularisierung(Vereinzelung)

Eine Auswirkung der Singularisierung sei die Tatsache das zwischen dem Jahr 2000 und 2014 die Anzahl der Singlehaushalte in Deutschland von 14 Millionen auf 17 Millionen angewachsen sei.Eine andere wissenschaftliche Erkenntnis konnte auch verblüffen. In US-Amerika seien über in den letzten 50 Jahren die Wörter in den Büchern gezählt worden. In dieser Zeit habe das Wort Ich um 42 % zugenommen, hingegen das Wort Wir um 10% ab. Dann brachte er ein persönliches Beispiel, sein Vater, ein leidenschaftlicher Fotograf, habe ihm vor 40 Jahren einen Fotoapparat geschenkt.„Damals wäre ich nie auf die Idee gekommen mich selbst zu fotografieren, ja es wäre mir peinlich gewesen, da hat sich offensichtlich etwas geändert.

Urbanisierung

Die zweite große gesellschaftliche Transformation sei die Urbanisierung. 1913 hätten noch 13 % der Weltbevölkerung in Städten gelebt, im Jahre 2030 so schätze man, lebten schon 60 % der Weltbevölkerung in urbanen Zentren. In der Stadt habe man viel mehr Erlebnisse der Nicht-Gemeinschaft als im Dorf, wo sich noch jeder grüße. Die Stadt sei viel ungesünder zum Alt-Werden. Psychiatrisch sei klar das es doppelt so viele Schizophrene in der Stadt gebe als auf dem Land.

Mediatisierung

2 Milliarden Menschen seien im Internet-Community-Portal Facebook. 3 Millionen mehr in anderen „Zuckerberg-Medien.“ Eine Studie von 2013 belege, dass man je mehr man im Facebook sei, desto mehr Depressionen bekomme. Also nach der Anwendung steigere sich die Depressivität. In Dänemark habe man „Facebook-USer“ nach einer Woche Enthaltsamkeit befragt, sie zeigten laut Spitzer zufriedener mit ihrem Sozialleben. In direkten Begegnungen sehe man Mimik, Gestik, Sprachmelodie, da gebe es Unmittelbarkeit. Das sei das Gegenteil von Medien. Medium heiße ja schon das Vermittelnde, es sei mittelbar und deshalb unbefriedigend. Auf Ernährung übersetzt sei Facebook:“heiße Luft und leere Kalorien.“ Ja es sei sogar nachweisbar, dass die Selbstmordrate mit der Häufigkeit des Medienkontaktes steige. In einer amerikanischen Studie an 4524 Personen, sei raus gekommen, das die positive Wirkung von Schlaf und Sport nicht so stark sei wie der negative Effekt von häufiger Nutzung von Bildschirmmedien.Auch habe demletzt ein 7-Jähriger eine Demonstration gegen Handies bei den Eltern organisiert.DSC04040

Vertrauens- und Interaktionsverlust durch Handies

Die Smartphonenutzung bei Müttern vermindere die Interaktionen beim Essen. Die Großen gingen voran.Aktionäre hätten Apple vor Verlusten gewarnt, falls sie den Konsumenten nicht mehr Optionen geben würden ihr Telefonnutzungsverhalten zu kontrollieren. Darauf hin habeApple auf einer Entwicklerkonferenz eine Software zur Einschränkung der Telefonnutzung vorgestellt.Den Gesellschaften gingen durch die individuelle Verfügbarkeit aller Informationen auf Handies die vertrauenskonstitutiven Mikrorituale verloren. Kurz: Die Leute fragen nicht mehr nach dem Weg oder der Uhrzeit. Dadurch gehe Vertrauen verloren. „Die kleinen Interaktionen in Gesellschaft sind der Schmierstoff für Vertrauen, insistierte der viel gescholtene Erfolgs-Autor. Auf dem Land in Norwegen sehe man eine andere Entwicklung, da könne man in unverschlossenen Hütten schlafen und alle mitgenommenen Wanderartikel, auf Vertrauensbasis aufschreiben. „Das hat mich fasziniert“, gestand der 60-Jährige. In Oslo klappe das schon nicht mehr. Da sei der urbane Empathieverlust schon zu spüren. Die Muttersprache lerne man durch das soziale Umfeld, ganz ohne Pauken.Was aber krass sei, heute hat ein Oberschichtenkind bei der Einschulung schon 300 Millionen Worte mehr gehört als ein Unterschichtenkind. Schichtspezifische Bildungsunterschiede schon bei der Einschulung, da müsse mehr mit den Kindern in prekären Verhältnissen von 0-6 gesprochen werden. Eine Ansatzpunkt für das Ehrenamt. Wenn aber wie eine amerikanische Studie beweise die Kinder durchschnittlich 7 Stunden am Tag in sozialen Medien und lediglich zwei Stunden am Tag mit Freunden spielen, dann ist klar das Mediatisierung ein Faktor für Einsamkeit ist.

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Unmittelbarkeit, Empathie und die Fähigkeit sich in die Situation anderer hineinzuversetzen seien in der singularisierten, urbanisierten und mediatisierten gesellschaft drastisch am Abnehmen so Manfred Spitzer(Bild)

Einsamkeit schmerzt, steckt an und tötet

Empathie und die Fähigkeit sich in die Situation des Anderen hineinzuversetzen seien auch in Deutschland am bröckeln. Nur ein Beispiel sei die Meldung am 20.09.17, dass ein Mann einen verunfallten sterbenden, statt ihm zu helfen fotografiert habe um das Video ins Facebook zu stellen.Jetzt gebe es ein Gesetz, das sanktioniere Sterbende zu fotografieren. Die letzten 100 Jahre seit der Verbreitung von Fotoapparaten sei das selbstverständlich gewesen.Zurück zum Thema Einsamkeit.Soziale Isolation sei nicht gleich Einsamkeit. Ältere Männer seien oft sozial isoliert, aber erfahren und nicht einsam. Ältere Frauen seien zwar eine große Gruppe, aber durchschnittlich nicht besonders einsam. Eine einsamkeitsanfällige Gruppe seien hingegen die jungen Frauen. Da sie vernetzter sind, trifft sie die Einsamkeit härter. Männer könnten eher den „Höhlenmenschen“ oder „einsamen Wolf“ spielen, wenn sie vom Verein geächtet würden. Die Studie, welche er jetzt dozierte, habe ihn nachhaltig beeindruckt. Sie beweise Einsamkeit schlägt im gleichen Hirnareal an wie Schmerz.Das Setting: Drei Leute spielen am Computer Ball, der der am Scanner angeschlossen ist wird plötzlich vom Spiel ausgeschlossen. Das gleiche Hirnareal weist eine erhöhte Tätigkeit auf, da anspricht, wenn man jemand an der Hand verletzt. Schmerz. Das bedeute Gesellschaft lindere Schmerzen. Ein Beispiel aus Spitzers Erfahrung als Psychiater. „Was liegt auf den Nachttischen im Krankenhaus?. Offen Obst,dann Schokolade, ein bisschen versteckt ein Piccolo, aber immer ein Bild vom Partner.“ Das wirke wie Schmerzmittel. Aber auch umgekehrt Schmerzmittel hülfen gegen Einsamkeit. Aber die hätten eben auch Nebenwirkungen und bekämpften die Ursachen nicht.Das soziale Umfeld hingegen sei aktive Schmerztherapie. Der negative Effekt eines Einsamen auf uns sei ebenso groß. Deshalb sei Einsamkeit auch ansteckend. Man sage „der zieht mich runter.“

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Da Einsamkeit laut der obigen Statistik ansteckend ist setzt Spitzer auf Einsamkeitsresiliente

Einsame aller Länder verbindet euch

Umso wichtiger sei es das dagegen Immune die Einsamen zu sozialer, am besten helfender Aktivität animierten. Stress verursache die meisten Krankheiten. Und Einsamkeit verursache in unseren Breitengraden den meisten Dauerstress. Anderen zu helfen so hatte Spitzer schon zu Beginn gesagt, sei viermal so gesund wie Aspirin, was er mit einer Statistik untermauerte. Wenn man Einsamen helfen wolle, könne man nicht einfach sagen: „Geh unter die Leute.“ Denn genau das könnten sie ja nicht. Man müsse wiederum Empathie und Einfühlungsvermögen walten lassen. Zum Beispiel wenn einer gern und gut lese, der Vorschlag mal im Kindergarten eine Geschichte zu lesen.Die Dramatik des Problems zeige auch das die Antieinsamkeitsministerium eingerichtet hätten. Einsame könnten davon zu Orten und Plätzen überwiesen werden, wo Gemeinschaft sei.Dann kam Spitzer in der Zielgeraden seines zweistündigen Vortrages wieder zum Ehrenamt zurück.Man brauche nicht nur Gemeinschaft sondern interaktive Gemeinschaft, das Ehrenamt sei perfekt. Oder auch gemeinsames musizieren, sporten, Kunst schaffen oder Theater spielen.Auf eine Frage aus dem Publikum ob es nicht auch negative Formen von Zusammensein gebe, antwortete er bejahend. Es gibt auch ein zu zweit allein. Die Beziehungsqualität sei dabei wichtig.Der Musikverein Blaustein hat den freien Wählern bei der Bestuhlung geholfen. Weiter so in der interaktiven Einsamkeitsauflösung.

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Acetaminophen ist ein ähnlich wie Paracetamol in Deutschland in den USA gebräuchliches Schmerzmittel

Einstein: Die neue Ikone für Ulm?

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Der frischgetaufte Verein „Albert Einstein Discovery-Center Ulm e.V lud ins Ulmer Stadthaus. Nancy Hecker Dehnschlag, die zweite Vorsitzende zeigte die Ziele des Vereines auf. Danach gab es einen Vortrag von Prof. Dr. Sebastian Murken, über Einstein als Ikone. Das große Ziel des zur Zeit 480 Mitglieder zählenden Vereins, der im Frühjahr schon Einsteins 139. Geburtstag öffentlich feierte, ist wie sein Name schon sagt, ein Albert Einstein Discovery Center. Hecker Dehnschlag stellte das 3 in 1 Modell für das Einstein-Discovery-Center vor. Erstens solle es dort ein Science-Center geben, das Mitmachstationen und besonders qantenphysikalische Themen umfasse. Zweitens eine historische Abteilung über Albert Einstein um seine Geburt 1879 und danach. Manche meinen solch ein Center sei unangebracht, weil die Einsteins schon als Albert 1 ½ Jahre war Ulm verließen. Drittens solle es dort eine Technologie-Ausstellung geben, welche Theorien in Einsteins in aktueller Technik aufzeige.Das sei ein Projekt mit internationaler Ausstrahlung, welches die MINT-Fächer im Unterricht stärke und ein neues Freizeitangebot für die Bürger schaffe. „Ulm braucht ein Technikmuseum“, meinte Hecker Denschlag. Zwei Nobelpreisträger unterstützten das Projekt. Und auch die Beratung von Professor Christina Kappel vom Mercedes-Benz Museum sei in der Planungsphase wertvoll. Das Gebäude seiin der Nähe von Einsteins Geburtshaus, beim Sport Sohn, geplant. Das Gebäude solle in der Form einer Raum-Zeit-Krümmung in der Nähe eines schwarzen Loches gebaut werden. Der Baubeginn könne 2024 sein. Eine Mitgliedschaft im Verein zu 25 Euro unterstütze das Vorhaben noch mehr.

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Sebastian Murken: Einstein als Ikone

Professor Dr. Sebastian Murken ist eigentlich Religionspsychologe und Psychotherapeut. Sein Vater hat ihm aber in den 70er Jahren den Grundstock einer Sammlung von Albert Einstein-Bildnissen von 1917-1955 überlassen. Heute besitzt er mit circa 200 Bildern von Einstein, wohl die größte Sammlung von Bildern von Albert Einstein. In einem kurzen theoretischen Teil klärte er was Ikonen sind. Traditionell in der orthodoxen Kirche sollen sie eine existentielle Verbindung zwischen Betrachter und Objekt herstellen. Im politischen Feld, seien es Bilder die aufgrund ihrer Streuung und ihres Aussagegehalts aus der Masse herausstechen. Ikonen bräuchten auch eine visuelle Codierung, die beispielsweise bei Shakespeare und Sokrates, trotz den herausragenden Bedeutungsgehalts nicht gewährleistet sei. Auch werde man den diesjährigen Nobelpreisträger in Physik nicht auf der Straße erkennen. Einstein sei da eine Ausnahme. Das zeige sich auch daran, dass das „Time magazine“ in der letzten Ausgabe des Jahrhundert am 31.12.99 Einstein zur „Person of the century“ erhoben habe. Einstein habe die Physik revolutioniert und neue Denkräume erschlossen. Er stünde für eine unglaubliche Kapazität des Denkens. Und er habe sich über das Denken hinaus für Ideale eingesetzt. Er sei wie der Titel der aktuellen Biographie von Christof Rieber nahelegt ein Leben lang ein Nonkonformist geblieben. Was man beispielhaft an der Geschichte des Zungenbildes, das weltweit bekannt sei ablesen könne. Auf seinem 72. Geburtstag am 14.März 1951 wurde Einstein den ganzen Tag von Fotografen bedrängt. Als er mit zwei Begleitern ins Auto einstieg fotografierte ihn wieder ein Journalist. Einstein streckte die Zunge raus. Das Bild, sei nicht etwa von der Presse verbreitet worden, sondern der geisteswitzige Einstein schnitt sich selber aus und verbreitete das Foto. Der kleine Reim den er hinzufügte ist ungleich weniger bekannt.

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117 von 120 Albert Einstein Briefmarken weltweit hat Erwin aus Ulm schon und der Verein wächst

Ein Ulmer Sammler hat 117 von 120 Einsteinbriefmarken

Das Zungenbild der Rolling Stones funktioniere wohl auch dank Einstein so gut.Es gebe 120 Briefmarken mit Einsteins Konterfei. Schöner Weise hatte ein Sammler aus Ulm 117 der von Einstein bekannten Briefmarken dabei. In Ulm hingegen suchten so manche Japaner den Einsteinbrunnen vergebens, der sei nämlich nicht in der Stadtkarte eingezeichnet, monierte der Sammler. Witziges gab es aus der Werbung. Coca Cola habe Einstein mit einer Coke in der Hand an der Relativitätstheorie schreibend dargestellt. Darunter steht: „Even Einstein counldn´t figure relativity theory.“ Die „Hebrew university of jerusalem“ die die Rechte an Einsteins Bildern inne hat, hat seine Bilder als kulturelles Gemeingut erklärt, das verwendet werden dürfe, auch in geschmackloser Manier.

Frasconi, A. E59, 0058
Antonio Frasconi, 1952,Quelle: Sammlung Murken

 

Einsteinbilder von 1917-1955

Die folgende Sequenz von Einsteinbildern pries der Sammler als Weltneuheit an und so durfte man die Bilder auch nicht fotografieren. Max Planck holte Einstein 1913 aus der Schweiz nach Berlin. 1914 schrieb er dort seinen Entwurf der Relativitätstheorie. Am 29.05.19 wurden empirische Beweise für die Richtigkeit der Theorie erbracht und Einstein wurde über Nacht berühmt.Das erste Einstein-Bild von Erich Büttner zeigt den kosmischen Menschen, ohne Einstein dabei zu porträtieren. Nach der Erfahrung der 1. Weltkrieges stand auf einem Stern von Sternen und Kräften umrundet. Ein Einstein Zitat aus den 50er Jahren hört sich vor dieser Folie wie ein Aufruf an den egoistischen und nationalistischen Menschen aus seiner selbstverschuldeten Katastrophe aufzuwachen an: „Es ist mir klar, dass das so verlorene religiöse Paradies der Jugend ein erster Versuch war, mich aus den Fesseln des „Nur-Persönlichen“ zu befreien, aus einem Dasein, das durch Wünsche, Hoffnungen und primitive Gefühle beherrscht ist…” Einstein war sich sehr bewusst über seinen Einfluss und stand bereitwillig Porträt und signierte Bilder von Künstlern mit wenig Mitteln.Max Liebermann malte ihn in Berlin. Genauso Julius Turner, 1920 in frontalen Porträts.

Collen Turner, J. E109, 0140
Julius Collen Turner, 1920, Quelle: Sammlung Murken

Einstein ein Poet des Zukünftigen

Leonid Pasternak malte ihn farbenfroh und mit Geige. Einstein bedankte sich immer für die Kunstwerke und gab etwas zurück. Als Moshe Ziffer ihn beispielsweise gemalt hatte schrieb er in einem Brief: „Du bist ein Ziffer und ich bin Ein stein aber die arbeitest mit Stein und ich arbeite mit Ziffern.“Boris Georgiev malte Einstein 1929 numinos, mit leeren Augen. Die Spuren des spirituellen Wanderers der auch Rabindranath Tagore gemalt hat, verlieren sich in Indien.Kurz vor der Machtergreifung der Nazis unterzeichnete Einstein noch den „dringenden Apell“, derSPD und KPD dazu auffordert gemeinsame Kandidaten aufzustellen. Der Maler Kurt Isenstein malt ihn. Bald darauf fliehen beide. Einstein setzt sich bei der Kunsthochschule in Kopenhagen dafür ein, dass Isenstein eine Anstellung bekommt. Genau wie die Geliebte Rilkes Lou Albert Lazard malte Emil Orlik, der zur Zeit in Neu-Ulm ausgestellt wird Einstein.Wunderbare Zeichnungen stammen von dem Inder Mukul Dey, das Spirituelle, scheint eine Dimension zu sein, die den kosmischen Menschen Einstein gut zu fassen vermag.1921 in New York, als der zionistische Kongress sich noch für einvernehmliche Lösung mit den Arabern einsetzte, malte ihn Bernhard Wall dort. Einstein bedankte sich mit einem Zweizeiler: „Gut gemacht in kurzer Frist, dass Modell zufrieden ist.“Als Hitler-Deutschland Einstein 1934 ausbürgert, weilt er in Belgien. Eugen Spiro, einem der bekanntesten Porträt Maler des damaligen Berlins, erteilt Einstein in den frühen 30ern eine Absage. Er habe es nicht nötig ihn zu malen, meint er. 1942 treffen sie sich im Exil wieder. „Nun bin ich mittellos“, meint Spiro und Einstein lässt sich malen. Aus der Zeit nach dem Krieg sticht das Bild welches Antonio Franconi 1952 für die Collage-Buden in Princeton gemalt hat heraus. Wie witzig und selbstreflektiert die Ikone war zeigt ein letztes Bild. Nach dem Vortrag gab es runde Tische um die Idee eines Einstein-Research-Centers weiter zu diskutieren. Es begleitete die Band „Hackberry“ aus Ulm.

Links:

Den Leuten vom  Verein der sich für ein Albert Einstein Museum stark macht kann man bei einem Infostand am 20.10. in der Hirschstraße gegenüber von Gerry Weber, direkt am Ulmer Wochenmarkt begegnen

Dicovery Center im Netz:

http://www.aemuseum-ulm.de/

Professor Sebatian Murken:

http://www.sebastian-murken.de

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Das Hühnchen und der Diamant

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Die leere und verschlossene Wilhelmsburg, Werk XII der Bundesfestung Ulm, größte Festungsanlage Europas(schönes Ausblick) , die Aufschrift ist Teil des 2018 auf die verübten Sturmes

Das Hühnchen und der Diamant

Ein verhungert Hühnchen fand
Einen feinen Diamant,
Und verscharrt’ ihn in den Sand.

Möchte doch, mich zu erfreun,
Sprach es, dieser schöne Stein
Nur ein Weizenkörnchen sein!

Unglückselger Ueberfluß,
Wo der nöthigste Genuß
Unsern Schätzen fehlen muß!

(Friedrich von Hagedorn)

Es lebe die Freiheit

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Ein Theaterstück über das Leben von Hans Scholl

Die Obere Donaubastion am Roxy , hier befindet sich die Theaterwerkstatt Ulm, ein Laientheater das gerade mit „Es lebe die Freiheit!“ Zum 100. Geburtstag von Hans Scholl auf der Bühne steht.Die Premiere war am 22. September 2018, dem 100.Geburtstag von Hans Scholl, dem berühmten Gründer der studentischen Widerstandsgruppe „die weiße Rose“ aus Ulm.

Das Autorentrio Elvira Lauscher, Jörg Neugebauer und Thomas Laengerer hat lange und gut in den Biographien Hans Scholls und in Dokumenten und Briefen geforscht. Das Stück beginnt aber mit einer Szene aus einem Theaterstück welches der Exilant Berthold Brecht 1938 erstmals in Paris aufführen ließ: „Furcht und Elend des Dritten Reiches.“ Zwei Parteikarrieristen in langen ledernen Mänteln scherzen besoffen „vom Pleitegeier zum Reichsadler“ beglückwünscht der neue Volksgenosse seinen Kumpanen. Die brechtsche Deftigkeit und sprachliche Brillanz wirkt durch die schauspielerische Kraft der beiden Volksgenossen entlarvend. Die Enthemmung ihres Rausches spült den brachialen Opportunismus der neuen Mächtigen an die Oberfläche. Die gesellschaftlichen Umstände des in 9 Szenen entfalteten Werdeganges der Scholls, sollen im Folgenden  durch die Verwebung mit den prägnanten Schilderungen der gesellschaftlichen Zersetzungsprozesse in 5 Szenen von Brechts Stück luzide zum Vorschein kommen. Sehr dienlich zum Nachvollzug der Entwicklungsgeschichte sind auch die kurzen Infoblöcke vor den Szenen.

Hans gespielt von Julian Schmid, tritt auf als selbstbewusster junger Mann, der sich in der Hitlerjugend hervortut, seine kleine Schwester Sophie ist stolz auf ihn und will voller Bewunderung zu ihm ins Fähnlein(eine NS-Jugendorganisation) kommen.Heimatliebe und die herrliche Einigkeit welche gemeinsamer Gesang und das vorwärts gerichtete Gesicht in der HJ spendeten, verbanden die beiden Heranwachsenden aus bester Familie zunächst mit der Hitlerjugend.

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Die beiden Volksgenossen  spielten Mathias Quickmann und Victor Pill

Die korrumpierte Gemeinschaft und das Feuer der Freiheit

“ES LEBE DIE FREIHEIT” soll Hans Scholl vor seiner Hinrichtung gerufen haben

Der Vater Robert Scholl hat als überzeugter Antifaschist einen anderen Blick als Hans, der Junge ist gegen seinen ausdrücklichen Willen zur Hitlerjugend gegangen. Nachdem er seine Fahne zum Parteitag nach Nürnberg tragen durfte ist er aber ganz verwandelt. Sein Ideal, dass er in vielen Schriften erworben hatte, heißt das jeder das Besondere aus sich herausholen soll, welches in ihm steckte. Beim Parteitag sieht er aber Drill und Uniformierung bis ins Private hinein und als ihm Bücher von den Leitern weggenommen wurden, beginnt seine Umwendung. Er tritr nun in die verbotene Deutsche Jungenschaft ein. Ein Zeitsprung: In einer Szene mit Sophie und seiner älteren Schwester Inge kommt er gerade aus dem Gefängnis zurück. Er war für Unzucht mit Abhängigen eingekerkert gewesen. Nun äußert er leidenschaftlich seine Abneigung gegen eine Welt in der man für das Rausgehen mit Freunden und Klampfe spielen verurteilt würde. Die rationale Inge meint, das gelte heutzutage eben als geheimbündeln. Die Macht des Zusammenhalts der in Freiheit verbundenen Jugendbewegung zeigt sich als Hans singt:„Freunde im Feuerkreis haltet zusammen Wacht, bis der Morgen verdrängt die dunkle Nacht.“Drastisch zeigt die Szene „der Spitzel“ aus Brechts Schilderung, wie ein Junge in der Hitlerjugend, mit Volksempfänger dargestellt, die nicht nationalsozialistischen Eltern tyrannisiert.Die Wort von der Gesundung des Volkes unter Hitler von seiner Frau lässt den Vater aufstoßen. „Wenn das Gesundung ist, dann wähle ich die Krankheit, meint er entschieden.

Geheim bündeln für die Freiheit

Der Vater, der Angst hat, der hitlertreue Sohn,bekomme etwas von seiner kritischen Haltung mit, ist Lehrer. Er Lehre ja alles, was man ihm auftrage zu lehren; nur die Jugend erziehen? „Furcht habe ich vor ihr“, meint der Studienrat. Die Atmosphäre, die die Situation vermittelt ist bestürzend.Es ist als würde die Luft aus dem Raum gezogen um Misstrauen,Egoismus und ängstlichem Schweigen zu weichen.In der Liebesszene mit Lisa Remppis, der fünf Jahre jüngeren Freundin und Geliebten, spürt man das Hans sich sehr intensiv beginnt mit Philosophie, Religion und Mädchen zu befassen. Seine Anschauung der Liebe, als rotes Band welches alle Menschen verbinde, treibt ihn jenseits des nationalsozialistischen Treue- und Ehregebots zu Abenteuern. Der Grundstein der Treue, so zitiert ihn Inge in ihrem Buch “Die weiße Rose” von 1952 sei “Die Treue zu sich selbst.” Als Hans Inge und Sophie von einer geheimen Ausfahrt des verbotenen Jugendbundes der “Jungenschaft” nach Schweden erzählt, zeigt sich eine wachsende Verschränkung von Glaubensgewissheit und Erfahrungstiefe in ihm. In die Pause leuchtet das Zitat von Paul Claude auf Hans Lippen: „Das Leben ist ein großes Abenteuer hin zum Licht.“Im Gespräch mit Rose Nägel, einer unkonventionellen Freundin der Familie und Hans Geliebter, trauert er darüber das Sophies Individualität in den sklavischen Disziplinen eines NS-Arbeitslagers geschändet würde. Der Staat so zitiert er den Deutschen Philosophen Fichte, dürfe niemals ein Selbstzweck sein, sondern müsse im legitimen Falle immer der Fortentwicklung der menschlichen Fähigkeiten dienen.

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Vl: Mareike Bladt als Lisa Remppis, Ursula Straschewski als Mutter Scholl, Julian Schmid als Hans Scholl

Auf der Suche nach dem Licht

Hitler´s Aufstieg zum Führer ging über die Versprechen von Arbeit und dem Aufheben der Klassenunterschiede um Sozialen. Und Hitlers Schwur, nicht ruhen zu wollen bis alle Deutschen wieder Glück, Wohlstand und Größe zurückerhalten hätten. Die nächste Szene zeigt nun was es mit der Arbeit auf sich hatte, die Hitler und seine Genossen geschaffen haben; der große Krieg hat bereits begonnen. Die um ihren gefallenen Mann trauernde Nachbarin begegnet einem Mann, der zunächst glücklich über seine neue Arbeit ist. Im Gespräch stellt sich heraus, dass er nun Teile für den Bomber herstellen muss, mit dem der Mann der Nachbarin in den Tod geflogen ist. „Eine schöne Arbeitsbeschaffung”, meint die mitfühlende Frau. Der Mann spielt den Zusammenhang als normal herunter.Ein jüdische Lied von Regisseur Thomas Laengerer gesungen, leitet die Szene eines Abschieds einer jüdischen Frau von ihrem Mann ein. Hier sieht man wie selbst Eheleute, den anderen aufgeben mussten um ihre eigene Haut zu retten. Ein Satz der intensiven Szene bleibt als ethische Quintessenz hängen, die Jüdin Judith sagt: „Nur eines dürfen sie nicht bewirken, dass wir uns in der letzten Stunde nicht in die Augen sehen.“ Nach seiner Erfahrung im Russland Feldzug mit Alexander Schmorell zusammen, radikalisiert sich Hans und damit auch die Weiße Rose. Sein Glaubensgewissheit wird immer größer.In der letzten Szene einem Gespräch zwischen Hans und Sophie, meint Hans: “Das echte Leid ist wie ein Bad, aus dem der Mensch wie neu geboren herausgeht.”Er distanziert sich von den Täuschungen der „Geschlechterliebe“ und sagt „der Irrwege bin ich genug gegangen, jetzt wird es rein.” Sophie erwidert: „Mit deiner Eloquenz überspielst du nur deine Unfähigkeit deine Seele zu öffnen. Das suchende Herz wird das Ziel finden. Hans:„Das Licht wird es finden, das Licht.“

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Vl: Julian Schmid als Hans Scholl, Julia Knaut als Sophie Scholl

Kartenvorbestellung: http://www.tw-ulm.de; 07348/408596

Weiter Vorstellungen von “Es lebe die Freiheit”waren am:

19.10.18, 20 Uhr, Theaterwerkstatt Ulm

20.10.18,20 Uhr, Theaterwerkstatt Ulm

26.10.18, 20 Uhr, Theaterwerkstatt Ulm

27.10.18,20 Uhr, Theaterwerkstatt Ulm

weitere Termine: http://www.tw-ulm.de

Freiräumen

 

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unter Lindenbäumen,

andern Welten ihr Anders-Sein

 

Aus dem Weg gehen,

den man schon lange geht,

in andern Augen sehen-

das man einsieht

 

Annehmen, das die Straßen rasen

mit dem Vorbild derer

die ihren Garten

an dieses Wegen anlegen

 

Freiräumen, das eigene Kunstwerk,

von der Kunst und Freude erfahren

in des neuen Raumes Gunst

 

Freiräumen von

überkommenen Träumen,

verlieren des Wollens Ballast

 

Spüren die Verbundenheit in Lippen,

spüren die Getrenntheit im Wort

 

Die Orte erörtern

freiräumen von Vorurteilen

nur das Unheile kann heilen

 

Nach Wärme zittern,

das Gefälle sichtbar machen,

nahe an den Gittern

 

Freiräumen vermüllter Räume,

der Räumlichkeit wegen ohne

den Verursacher mit Flüchen zu belegen

 

Freiräumen von bessesenen Orten,

die dank liebevollen Worten,

längst wieder frei geworden sind

 

Freiräumen unter Lindenbäumen

auf achteckigen Bänken

dem achtfachen Pfade gedenken

 

Es ist erwachen und kein Traum

Freiräumen weht Freude in den Raum

 

Daniel Baz 08.10.18

 

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Shankara

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In dieser Zeit wo Katholen Evangelen erwählen

In dieser Zeit wo Buddhisten und Brahmanen sich Weisheitsgeschichten erzählen

In dieser Zeit wo alle Dysangelien auserzählt sind im geschichtlichen Raum

In dieser Zeit der Beschleunigung, Kränkung und Vereinigung

In dieser Zeit des Viel zu Viel erscheint er in mühelosem Spiel

 

Shankara der letzte, der die Wunden des Kampfes der Pole verheilt

der die Welt mit dem Aufgehen des Lang-Samens ereilt

Shankara der Buddha der in dunkelster Zeit zurückkehrt

Shankara der alle Linien verflicht in seinem strahlenden Licht

 

Er will das wir nicht trennen zwischen Makro und Mikro

Das wir das Mikro nehmen und wie Xavier für die Liebe einstehen

Er will das wir erlösen, was wir erschaffen haben

Es sind Diversität und Gemeinsamkeit die wir als Waffen haben

 

In dieser Zeit wo Krankheiten Menschen erwählen

einen Weg zu sich zurück zu gehen

In dieser Zeit wo mehr als Deutschland erwacht

sind wir Grenzgänger zwischen Abgrund und Macht

 

Auf der Suche nach Frieden finden wir das Schwert

Auf der Suche nach Liebe wird das Ego entleert

Und unser Darm hat ausgeschissen wenn Übersäuerung

und Pflichtbeteuerung weiter unseren Mikrokosmos versehrt

 

Ihr die ihr nicht-anhaftend auf dem Berge steht, beginnt die Arme auszubreiten

weil sonst nichts mehr hier geht

Ihr die ihr aufgerieben seit, seit eine Fackel für die Sucher

denn erst die Finsternis zeigt wohin die Weltseele sich neigt

 

Komm Judas, komm Hure, wir halten uns warm, komm Kranker, komm Blanker,

komm Egosupertanker –

zu Rio, als Scherbe, als Traube zum Wein

komm Atman atme all das Halbe und Harte atm´es in dich hinein

Komm Mandel und Mandela, die sich selbst einsetzt- bitter versüßt

Komm Heiland für alle.Vater-Mutterland sei uns gegrüßt

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Under Construction

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Gleis 44,Ulm, Schillerstraße(under construction)

Ich sah 12 Blütenblätter rot mit einer gelben Mitte

Ich sah meinen kleinen Zeh sich spreizen

einen Gedanken voller Sorgen im Hinblick auf morgen

Ich sah ein gewelltes Blatt Papier mit Spinnenweben

Ich sah Licht vom Licht und Leben vom Leben

Ich war krankend aus der Lebensform gefallen

entfallen das Strecken nach Anderen gefallen

Wie die Blätter, die einfach zu lose sind

Beute des übermächtgen Drängens vom Wind

Ich saß auf und sah darauf Abgeschiedenheit stehen

ganz allein nicht gewagt, seit einem Jahr es zu

beschreiben, durch den Winter, der Samen

Abgeschiedenheit, die im Herbste noch leiden

am Scheiden

Leiden zeigt uns das die Wege noch nicht

Scheiden zeigt und das trotz all dem Licht

Leiden zeigt uns das sie noch nicht recht gemacht sind

Leidenszeiten bahnen was wird und durchkreuzen was soll

Leidenszeiten bekommt man nur in Sicht

Solang man noch nicht am Kreuze zerbricht

Leidenszeiten hassen die Sinnen

weil die in Leidenszeit zu schmerzen beginnen

Leidenszeiten höhlen aus von innen

manchmal töten sie auch unsern alten Lebensbrauch

Leidenzeiten brauchen alle Kraft

Leidenszeiten zerstören den Alltag mit Macht

Ich sah ein Apfelmus an der Treppe stehn

Einen Brudergruß vom Erzeugersystem

Ich spürte Liebe mit dem Licht in den Raum fallen

Ich wünschte Leidenszeiten allen

Leidenszeiten sind Antikapitalisten

Leidenszeiten reißen an der Andern Lebenszeit

Leidenzeiten müssen so viel lassen

das sie in Aussicht stellen das bald alles gelassen ist

Ich sehe den Erlöser in der Zwölfen Mitte

 Ich habe schmerzen und ich lache

und ich bitte: Herr bring mich

durch all die Wege einst in deine Mitte

(Daniel Baz September 2018)

Schöpfung ohne Geländer

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Im Sauschdall in Ulm tanzten Juden mit Arabern

Im ersten Raum des Sauschdall´s Ulm begegnete man freundlichen Menschen, wie der Mitorganisatorin Simone, die sich lieber Referatsleiterin nennt als Chefin.Im zweiten Raum dufteten einen Taboule-Salat, Hommus und Baba-Ranousch an und bei mundenden Happen in chubbes, arabischem Brot, stärkte man sich für den Film.Hinter den Turtables traf man Jawwad abu Sinni aus Nazareth, der jetzt in Stuttgart wohnt. Er würde uns nach dem Film nafas, den Atem auf arabisch,  näher bringen, zusammen mit seiner musikalischen Gesprächspartnerin am Vibraphon Kassia.Das ganze war eine der letzten Veranstaltungen im Rahmen der Ulmer Friedenwochen, die stimmiger Weise in den Tag der Deutschen Einheit mündeten.Anne-Marie und andere haben das wunderbar mit Lilien geschmückte Buffet erschaffen, die Spenden hier für gehen zu 100% an den Verein für Friedensarbeit Ulm. Ich unterhalte mich noch angeregt mit Jawwad über die Philosophie des Nicht-Tuns,die er verfolgt, und seine wegen dem Beharren darauf, das Palästina zu Israel gehört, beendeten Freundschaften zu Israelis Der Film beginnt. Jawwad ruft mir noch nach um das Problem zu lösen solle man nicht polarisieren. Der Film: Pierre der charmante und charismatische ehemalige Weltmeister im Tanz stammt aus Jaffa, welches heute mit Tel-Aviv verbunden ist.

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Liebe Leute, leckere Bissen,  war das Buffet scheinbar leergefuttert und gab später doch immer noch Hommus und Brot für einen Snack zwischen dem Tanzen her

Filmvorführung: Dancing in Jaffa

Er hat 30 Jahre lang in New-York amerikanische Kinder unterrichtet, dann packt es ihn er müsse doch endlich auch einmal arabische und jüdische Kinder unterrichten. Seine Vision ist einen Tanzkurs für Kinder beider Nationalitäten anzubieten, welcher in dem Tanzwettbewerb „Dancing in Jaffa“ endet.Ich will mich zu einer ansprechenden Frau hinsetzen, da kommt mir ihre Freundin zuvor. Als die jüdischen Kinder davon erfahren, dass sie mit Palästinensern tanzen sollen, fallen sie aus allen Wolken, manche weigern sich und gehen. Ich denke an Jawad´s Worte.Eine jüdische Mutter erklärt ihrem Sohn, das es auch christliche Palästinenser gibt, so wie Chistina, der Junge meint skeptisch, „Vielleicht sind ihre Eltern Engländer.” Pierres Vater ist auch Engländer. Trotzdem hat er seine Heimat durch die Gründung Israels verloren. Als die meisten Kinder doch mitmachen gibt es die nächste Hürde. Mädchen und Jungen wollen nicht miteinander tanzen. Der großartige Lehrer sagt nun er habe auch 35 Jahre mit seiner Partnerin Miss Janina getanzt und habe sie nicht geheiratet. Man müsse nicht heiraten um miteinander zu tanzen,  und zeigt eine atemberaubend grazile und harmonische Aufnahme eines Tanzes der beiden. Ich denke an die Stelle die Liedes „Zentralfriedhof“ des Wieners Wolfgang Ambros, wo Juden mit Arabern tanzen. Ich bin ja selber ein Krisengebiet, halb Araber, halb Deutscher, fühle mich aber oft wie ein Jude, wenn auch im übertragenen Sinne.Die verschiedenen Lebenswelten von Arabern und Israelis in Israel zeigt der Film brillant lebensnah. Was für die Israelis der Unabhängigkeitstag ist, ist für die Palästinenser der Nagba-Tag, der Tag der Katastrophe. Die jüdischen Kinder spielen gleichgeschlechtlich „Wahrheit oder Pflicht“ und ein arabischer Junge läd seine Tanzpartnerin auf sein Fischerboot ein. Vielleicht hat Polarisierung doch ihren Sinn. Von der Selektion a la „American Idol“ kann der Tanzlehrer sich dann doch nicht trennen und einige der Kinder scheiden enttäuscht vor dem großen Finale beim Tanzwettbewerb „dancing in Jaffa“ aus. Beim Finale sieht man voll verschleierte stolze Frauen, durch einen kleinen Augenschlitz, mit dem Handy, ihre Töchter filmen. Inbrünstig schreiten die glücklichen Paare bei Tango und Merengue über das Parkett und ein Team gewinnt und das andere verliert. Ein berührendes Dokument eines Polarisierungsprozesses, der zu einer Konjunktion der Gegensätze führt. Ewelina aus Polen fand den Film gut, sie fragt sich ob es längerfristig etwas gebracht hat. Zumindest hat das Projekt als „Dancing Classrooms“ Schule gemacht und in den letzten Jahren haben es 2000 Schülerinnen und Schüler durchlaufen.

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Die werdenden Tänzer und Tänzerinnen hatten so manche Hindernisse zu nehmen      Quelle: Film “Dancing in Jaffa”

Klangperformance: First chapter: Nafas

Nach dem anregenden Film gab es beim Buffet und Getränken Raum für Gespräche während Jawwad und Kassia ihre musikalischen Infrastrukturen flott machten. Im ehrenamtlichen und kommerzfreien Sauschdall hatte ein Performance mit wenig Definitionen und viel Grenzenlosigkeit Platz. Jawwad hält nichts vom Nationalismus und von emotionalen Aktionen. So fügt er in der Performence auch zum Echo der Tonangeberin Kassia. Nafas ist das arabische Wort für Atem.Kassia beginnt in dem sie Zimbeln schlägt. Der Atmungsprozess von Nafas beginnt verhalten anzuheben. Jawwad antwortet auf seinem Sythesizer mit Beckenwirbeln und verhaltenem Sitar-Zupfen. „Alles was Odem(Nafas) hat lobe den Herrn…“, „…lobet ihn in mit hellen Zimbeln, lobet ihn mit wohlklingenden Zimbeln…“, heißt es im Psalm 150. „Holy is the space around us, holy ist the space inside us…“, so beginnt das Motto der spontanen Klangperformance. Dann erzeugt Kassia mit ihren Bogenzügen auf den Metallplättchen des Vibraphones die Rechte Atmosphäre für die Meditationsanweisungen von Allen Watts, einem Pionier der autonomen Spiritualität aus den 50ern des letzten Jahrhundert. Diese weisen unter anderem darauf hin, dass man keine Sinnzuschreibungen zu den aufkommenden inneren und äußeren Reizen hinzufügen soll.Das in Staunen versetzte Publikum ist meilenweit davon entfernt in Tanzlaune zu geraten.Für jemanden mit dieser Erwartung, eine Schule des Annehmens und Wertschätzens. Dann ein quirliges Zupfen von Kassia auf einer Art Hackbrett, gefolgt von klarem Rhythmus, der mich nun doch animiert links und rechts mit den Füßen aufzustampfen. Jawwad loopt die Vibes und spielt sie hernach als Hintergrund ein. Dann tönt die Polin, eine runterfallende Flasche unterstreicht die improvisatorische Natürlichkeit und Fehlbarkeit der Performance. Ewelinas Fuss dreht sich um die eigene Achse. Atem vertieft sich. Das Motto geht weiter: „…it is you and me, it ist all that is obvious and all what is hidden…“ Das Flüstern eines schönen Pärchen, er nimmt sie an der Taille zu sich. Ewelina schließt die Augen, ein Mann mit Vollbart ist außerhalb der sich langsam etablierenden Atmosphäre, die irgendwie durch Ewelinas Tasche begrenzt zu sein scheint.

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Der Maler David malt Kassia an ihren Vibraphone

Ohne tanzen Teil der gemalten Musik

Die übereinander gelegten Beine, der in die Hand gelegte Kopf, de konzentrierte Blick, männlich-weiblich, ein und aus – Atem. Tibetische Obertongesänge ziehen mich in das U, die Tiefe. Ein Mädchen, das sich der zweiten Stufe der Sitztreppe befindet gähnt.Eine Parallelatmosphäre. Ewelina sieht, dass ich sich beobachtet habe. Ich hole meine kleines Büchlein hervor, bin etwas verlegen, auf der Suche nach Handlungsanweisungen. Kassia spielt nun virtuos mit vier Schlegeln auf ihrem Vibraphone. Ewelina nimmt ihre große Tasche in die Hand und geht, die Phasen von Polarisation und Konjunktion scheinen überstanden. Simone hat ein wunderbares Staunegesicht. Der vollbärtige Mann erweist sich nun mit als der konzentrierteste und ausdauerndste Beobachter dessen wie sich die Atmosphäre des musikalischen Atmungspozesses entspannt.Ich wünsche mir, dass das Cellular Phone auf Ewelinas altem Platz liegt, ihr gehört, irgendwann nimmt der Mann es, als er sich umsetzt. Es sind nur noch wenige da. Jawwad spielt jetzt, verzerrte, aggressive Sounds ein. Araber-Palästinenser?Kassia spielt auf dem Xylophon. Bei einigen Zuschauern scheint ein Erschlaffungzustand eingetreten zu sein, als sich ein Typ neben mich setzt und Stifte rausholt.Wie anregend. Er fragt mimisch ob er mein Büchlein haben kann, er malt mich rein, wow, welche eine Ehre. Der bärtige Mann fängt mit Raum und ohne „Taschen-Exklusion“ mit fünf Fingern zu trommeln an, vielleicht ist er Araber.Inklusion.

Am Ende tanzten Juden mit Arabern

Auf des Malers Blatt, er malt auf verschiedenen Flächen, amalgamiert mein Bart mit den Aluröhren des Vibraphones, schön, ohne Tanzen Teil der gemalten Musik.Hundegebell und Vogelgezwitscher im Raum des U wiegen uns in eine surreale Mischung aus Entspannung und abstrakter Erinnerung. Nun hebt wieder die warme Stimme des Relgionsphilosophen Watts an. „Don´t identify“, der blonde Maler kann meinen Block nicht lesen. „It is everything and it is nothing…“, endet das Motto der Performance. Die Großen Fragen: Woher kommen wir und wohin gehen wir, Kassia hat sie aufgeworfen und Jawwad antwortete vielstimmig. Viele sind gegangen, einige hinzugestoßen. Beim anschließenden Tanz,wo Jawwad nochmals auflegt, strahlt mich eine Frau an. Sie ist Jüdin, ich Araber, sie nennt mich Philo- sie heißt Sophia, eine andere Geschichte aufruhend auf den Schichten, die ich hier zu teilen versuchte. Der Atem vertieft sich, der Maler beginnt zu tanzen. Nafas Chapter 2. Schöpfung ohne Geländer.Wieder so ein herzzerschmelzender Blick. Juden tanzen mit Arabern, so nah, so fern.Kurz vor dem Tag der Deutschen Einheit, die das in ihrer weltgeschichtsmächtigen Dimension möglich macht. Weisheit heißt zu wissen, dass alles ein Ende hat und jedes Ende einen Anfang.Philosophia heißt sich damit anzufreunden das es so ist und darin sein Glück zu finden immer beunruhigt zu bleiben, wach, irgendwo im atemberaubenden Atmungsprozess zwischen Anfang und Ende. Grenzen sind fließend und nur darin liegt ihr eigentlicher Sinn, “…hier beginnt eine elektronische Reise zu den Klängen des Universums” und hier schließt sich der Kreis zum nächsten Tanzabend im Sauschdall, zu den nächsten  Paarungen von Wesen unterschiedlicher Spezies und zu den Friedenswochen 2019. Frieden beginnt im Innen und dessen Zustand zeigt sich im Außen…Wunderschön.

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Die Performance: “First Chapter: Nafas” aus der Warte von David

Die Konjunktion der Schmelztiegel 3

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Drei Vorbemerkungen: Dies ist eine Studie der Pole und ihrer 1)Polarisierung (https://derweiserabe.com/2018/10/01/die-konjunktion-der-schmelztiegel/), oder der Qualitäten und Verschmelzung 2)Konjunktion(derweiserabe.com/2018/10/02/die-konjunktion-der-schmelztiegel-2/) , oder die Qualitäten und ihrer Transformation durch Läuterung 3)Disjunktion

Erstens: „Unsichtbare Fügung stärker als sichtbare“(Heraklit, Fragment 54)

Zweitens: „Der Weg hinauf und hinab ein und derselbe“(Heraklit, Fragment 60)

3)Disjunktion

Getrennt und Zusammen

 

Als der Friedensabend kam hat ich den Schlüssel verloren

Als der Trumpabend kam hat ich das Handy nicht dabei

alles war dann unbesucht vorbei

Heut morgen zog es mich von hinten, wollte mich fesseln

verwirren und binden

Heute morgen schlug mein Auftritt beim Einheitsabend ein

Und jetzt bin auch aus dem entspannt von dem ich mich

schon lange abgekoppelt fühlte

Das Herz Jesu hat mich mit den jungen Frauen nicht zusammengebracht

zusammen gesungen, zusammengekommen, zusammen beklommen

Auf den Einschlag folgte Panik, die war schon lange nicht mehr da

Das zeugt also von meiner Krankheit die kommt mir schrecklich nah

Ich musste hüpfen, laufen weit weg von Terminen und Formularen

Ich musste kalt werden im Herbstwind auf der Suche nach Raben und Ahren

Ein Fabelwesen zu finden den untrennbaren Geist zu offenbaren

Wie gerne würd ich dienen Wort und Tat aus dem Geist den Jesus-Christus hat

Wie gerne würd ich lieben ohne Rücksicht auf das Selbst, heute morgen hatte

sie mich wieder – die Verzweiflung an der Welt

Conjunctio war gestern, Sonne, Sehnsucht, Spiel

Heute tut der Abstand Not, abtrennen, einschätzen, Augenbrot und Ziel

Es führt ein Weg nach innen, der verläuft im freien Beginnen

Es führt ein Weg im Licht, der zerschmettert dein Ich

Es führt ein Steg auf das Wasser, der erst beweist,

dass man darauf laufen kann

Es selbst ist der Weg und die Wahrheit musst sie leben

Es selbst und ich selbst, wenn sie zusammenfließen

können den Ofen der Verwandlungen nach außen dicht verschließen

Der Hambacher Wald stirbt, Opfer tieferer Schichten

Oder wird er überleben, geschützt von denen die dichten?

Ein Sieg von Dankbaren über die Macht von

Brenn- und Tankbarem?

Körperwelten sind bedürftig, darf man nicht schellten

Seelenwelten sind sehnsüchtig, kein Bruch durch die Welten

Geisteswelten, sind ergänzend und dankbar

wir stehen aufeinander, drum halten wir uns auch zusammen

zwischen den Fahnen, zwischen den Flammen

und nehmen wir das Erfahrene wieder in uns zusammen

sind wir genügsamer weil geistreicher, verbundener.

  getrennt und zusammen