Shankara

DSC03727

 

In dieser Zeit wo Katholen Evangelen erwählen

In dieser Zeit wo Buddhisten und Brahmanen sich Weisheitsgeschichten erzählen

In dieser Zeit wo alle Dysangelien auserzählt sind im geschichtlichen Raum

In dieser Zeit der Beschleunigung, Kränkung und Vereinigung

In dieser Zeit des Viel zu Viel erscheint er in mühelosem Spiel

 

Shankara der letzte, der die Wunden des Kampfes der Pole verheilt

der die Welt mit dem Aufgehen des Lang-Samens ereilt

Shankara der Buddha der in dunkelster Zeit zurückkehrt

Shankara der alle Linien verflicht in seinem strahlenden Licht

 

Er will das wir nicht trennen zwischen Makro und Mikro

Das wir das Mikro nehmen und wie Xavier für die Liebe einstehen

Er will das wir erlösen, was wir erschaffen haben

Es sind Diversität und Gemeinsamkeit die wir als Waffen haben

 

In dieser Zeit wo Krankheiten Menschen erwählen

einen Weg zu sich zurück zu gehen

In dieser Zeit wo mehr als Deutschland erwacht

sind wir Grenzgänger zwischen Abgrund und Macht

 

Auf der Suche nach Frieden finden wir das Schwert

Auf der Suche nach Liebe wird das Ego entleert

Und unser Darm hat ausgeschissen wenn Übersäuerung

und Pflichtbeteuerung weiter unseren Mikrokosmos versehrt

 

Ihr die ihr nicht-anhaftend auf dem Berge steht, beginnt die Arme auszubreiten

weil sonst nichts mehr hier geht

Ihr die ihr aufgerieben seit, seit eine Fackel für die Sucher

denn erst die Finsternis zeigt wohin die Weltseele sich neigt

 

Komm Judas, komm Hure, wir halten uns warm, komm Kranker, komm Blanker,

komm Egosupertanker –

zu Rio, als Scherbe, als Traube zum Wein

komm Atman atme all das Halbe und Harte atm´es in dich hinein

Komm Mandel und Mandela, die sich selbst einsetzt- bitter versüßt

Komm Heiland für alle.Vater-Mutterland sei uns gegrüßt

DSC03756

Advertisement

Under Construction

DSC03691
Gleis 44,Ulm, Schillerstraße(under construction)

Ich sah 12 Blütenblätter rot mit einer gelben Mitte

Ich sah meinen kleinen Zeh sich spreizen

einen Gedanken voller Sorgen im Hinblick auf morgen

Ich sah ein gewelltes Blatt Papier mit Spinnenweben

Ich sah Licht vom Licht und Leben vom Leben

Ich war krankend aus der Lebensform gefallen

entfallen das Strecken nach Anderen gefallen

Wie die Blätter, die einfach zu lose sind

Beute des übermächtgen Drängens vom Wind

Ich saß auf und sah darauf Abgeschiedenheit stehen

ganz allein nicht gewagt, seit einem Jahr es zu

beschreiben, durch den Winter, der Samen

Abgeschiedenheit, die im Herbste noch leiden

am Scheiden

Leiden zeigt uns das die Wege noch nicht

Scheiden zeigt und das trotz all dem Licht

Leiden zeigt uns das sie noch nicht recht gemacht sind

Leidenszeiten bahnen was wird und durchkreuzen was soll

Leidenszeiten bekommt man nur in Sicht

Solang man noch nicht am Kreuze zerbricht

Leidenszeiten hassen die Sinnen

weil die in Leidenszeit zu schmerzen beginnen

Leidenszeiten höhlen aus von innen

manchmal töten sie auch unsern alten Lebensbrauch

Leidenzeiten brauchen alle Kraft

Leidenszeiten zerstören den Alltag mit Macht

Ich sah ein Apfelmus an der Treppe stehn

Einen Brudergruß vom Erzeugersystem

Ich spürte Liebe mit dem Licht in den Raum fallen

Ich wünschte Leidenszeiten allen

Leidenszeiten sind Antikapitalisten

Leidenszeiten reißen an der Andern Lebenszeit

Leidenzeiten müssen so viel lassen

das sie in Aussicht stellen das bald alles gelassen ist

Ich sehe den Erlöser in der Zwölfen Mitte

 Ich habe schmerzen und ich lache

und ich bitte: Herr bring mich

durch all die Wege einst in deine Mitte

(Daniel Baz September 2018)

Schöpfung ohne Geländer

DSC03558

Im Sauschdall in Ulm tanzten Juden mit Arabern

Im ersten Raum des Sauschdall´s Ulm begegnete man freundlichen Menschen, wie der Mitorganisatorin Simone, die sich lieber Referatsleiterin nennt als Chefin.Im zweiten Raum dufteten einen Taboule-Salat, Hommus und Baba-Ranousch an und bei mundenden Happen in chubbes, arabischem Brot, stärkte man sich für den Film.Hinter den Turtables traf man Jawwad abu Sinni aus Nazareth, der jetzt in Stuttgart wohnt. Er würde uns nach dem Film nafas, den Atem auf arabisch,  näher bringen, zusammen mit seiner musikalischen Gesprächspartnerin am Vibraphon Kassia.Das ganze war eine der letzten Veranstaltungen im Rahmen der Ulmer Friedenwochen, die stimmiger Weise in den Tag der Deutschen Einheit mündeten.Anne-Marie und andere haben das wunderbar mit Lilien geschmückte Buffet erschaffen, die Spenden hier für gehen zu 100% an den Verein für Friedensarbeit Ulm. Ich unterhalte mich noch angeregt mit Jawwad über die Philosophie des Nicht-Tuns,die er verfolgt, und seine wegen dem Beharren darauf, das Palästina zu Israel gehört, beendeten Freundschaften zu Israelis Der Film beginnt. Jawwad ruft mir noch nach um das Problem zu lösen solle man nicht polarisieren. Der Film: Pierre der charmante und charismatische ehemalige Weltmeister im Tanz stammt aus Jaffa, welches heute mit Tel-Aviv verbunden ist.

DSC03564
Liebe Leute, leckere Bissen,  war das Buffet scheinbar leergefuttert und gab später doch immer noch Hommus und Brot für einen Snack zwischen dem Tanzen her

Filmvorführung: Dancing in Jaffa

Er hat 30 Jahre lang in New-York amerikanische Kinder unterrichtet, dann packt es ihn er müsse doch endlich auch einmal arabische und jüdische Kinder unterrichten. Seine Vision ist einen Tanzkurs für Kinder beider Nationalitäten anzubieten, welcher in dem Tanzwettbewerb „Dancing in Jaffa“ endet.Ich will mich zu einer ansprechenden Frau hinsetzen, da kommt mir ihre Freundin zuvor. Als die jüdischen Kinder davon erfahren, dass sie mit Palästinensern tanzen sollen, fallen sie aus allen Wolken, manche weigern sich und gehen. Ich denke an Jawad´s Worte.Eine jüdische Mutter erklärt ihrem Sohn, das es auch christliche Palästinenser gibt, so wie Chistina, der Junge meint skeptisch, „Vielleicht sind ihre Eltern Engländer.” Pierres Vater ist auch Engländer. Trotzdem hat er seine Heimat durch die Gründung Israels verloren. Als die meisten Kinder doch mitmachen gibt es die nächste Hürde. Mädchen und Jungen wollen nicht miteinander tanzen. Der großartige Lehrer sagt nun er habe auch 35 Jahre mit seiner Partnerin Miss Janina getanzt und habe sie nicht geheiratet. Man müsse nicht heiraten um miteinander zu tanzen,  und zeigt eine atemberaubend grazile und harmonische Aufnahme eines Tanzes der beiden. Ich denke an die Stelle die Liedes „Zentralfriedhof“ des Wieners Wolfgang Ambros, wo Juden mit Arabern tanzen. Ich bin ja selber ein Krisengebiet, halb Araber, halb Deutscher, fühle mich aber oft wie ein Jude, wenn auch im übertragenen Sinne.Die verschiedenen Lebenswelten von Arabern und Israelis in Israel zeigt der Film brillant lebensnah. Was für die Israelis der Unabhängigkeitstag ist, ist für die Palästinenser der Nagba-Tag, der Tag der Katastrophe. Die jüdischen Kinder spielen gleichgeschlechtlich „Wahrheit oder Pflicht“ und ein arabischer Junge läd seine Tanzpartnerin auf sein Fischerboot ein. Vielleicht hat Polarisierung doch ihren Sinn. Von der Selektion a la „American Idol“ kann der Tanzlehrer sich dann doch nicht trennen und einige der Kinder scheiden enttäuscht vor dem großen Finale beim Tanzwettbewerb „dancing in Jaffa“ aus. Beim Finale sieht man voll verschleierte stolze Frauen, durch einen kleinen Augenschlitz, mit dem Handy, ihre Töchter filmen. Inbrünstig schreiten die glücklichen Paare bei Tango und Merengue über das Parkett und ein Team gewinnt und das andere verliert. Ein berührendes Dokument eines Polarisierungsprozesses, der zu einer Konjunktion der Gegensätze führt. Ewelina aus Polen fand den Film gut, sie fragt sich ob es längerfristig etwas gebracht hat. Zumindest hat das Projekt als „Dancing Classrooms“ Schule gemacht und in den letzten Jahren haben es 2000 Schülerinnen und Schüler durchlaufen.

DSC03561
Die werdenden Tänzer und Tänzerinnen hatten so manche Hindernisse zu nehmen      Quelle: Film “Dancing in Jaffa”

Klangperformance: First chapter: Nafas

Nach dem anregenden Film gab es beim Buffet und Getränken Raum für Gespräche während Jawwad und Kassia ihre musikalischen Infrastrukturen flott machten. Im ehrenamtlichen und kommerzfreien Sauschdall hatte ein Performance mit wenig Definitionen und viel Grenzenlosigkeit Platz. Jawwad hält nichts vom Nationalismus und von emotionalen Aktionen. So fügt er in der Performence auch zum Echo der Tonangeberin Kassia. Nafas ist das arabische Wort für Atem.Kassia beginnt in dem sie Zimbeln schlägt. Der Atmungsprozess von Nafas beginnt verhalten anzuheben. Jawwad antwortet auf seinem Sythesizer mit Beckenwirbeln und verhaltenem Sitar-Zupfen. „Alles was Odem(Nafas) hat lobe den Herrn…“, „…lobet ihn in mit hellen Zimbeln, lobet ihn mit wohlklingenden Zimbeln…“, heißt es im Psalm 150. „Holy is the space around us, holy ist the space inside us…“, so beginnt das Motto der spontanen Klangperformance. Dann erzeugt Kassia mit ihren Bogenzügen auf den Metallplättchen des Vibraphones die Rechte Atmosphäre für die Meditationsanweisungen von Allen Watts, einem Pionier der autonomen Spiritualität aus den 50ern des letzten Jahrhundert. Diese weisen unter anderem darauf hin, dass man keine Sinnzuschreibungen zu den aufkommenden inneren und äußeren Reizen hinzufügen soll.Das in Staunen versetzte Publikum ist meilenweit davon entfernt in Tanzlaune zu geraten.Für jemanden mit dieser Erwartung, eine Schule des Annehmens und Wertschätzens. Dann ein quirliges Zupfen von Kassia auf einer Art Hackbrett, gefolgt von klarem Rhythmus, der mich nun doch animiert links und rechts mit den Füßen aufzustampfen. Jawwad loopt die Vibes und spielt sie hernach als Hintergrund ein. Dann tönt die Polin, eine runterfallende Flasche unterstreicht die improvisatorische Natürlichkeit und Fehlbarkeit der Performance. Ewelinas Fuss dreht sich um die eigene Achse. Atem vertieft sich. Das Motto geht weiter: „…it is you and me, it ist all that is obvious and all what is hidden…“ Das Flüstern eines schönen Pärchen, er nimmt sie an der Taille zu sich. Ewelina schließt die Augen, ein Mann mit Vollbart ist außerhalb der sich langsam etablierenden Atmosphäre, die irgendwie durch Ewelinas Tasche begrenzt zu sein scheint.

DSC03572
Der Maler David malt Kassia an ihren Vibraphone

Ohne tanzen Teil der gemalten Musik

Die übereinander gelegten Beine, der in die Hand gelegte Kopf, de konzentrierte Blick, männlich-weiblich, ein und aus – Atem. Tibetische Obertongesänge ziehen mich in das U, die Tiefe. Ein Mädchen, das sich der zweiten Stufe der Sitztreppe befindet gähnt.Eine Parallelatmosphäre. Ewelina sieht, dass ich sich beobachtet habe. Ich hole meine kleines Büchlein hervor, bin etwas verlegen, auf der Suche nach Handlungsanweisungen. Kassia spielt nun virtuos mit vier Schlegeln auf ihrem Vibraphone. Ewelina nimmt ihre große Tasche in die Hand und geht, die Phasen von Polarisation und Konjunktion scheinen überstanden. Simone hat ein wunderbares Staunegesicht. Der vollbärtige Mann erweist sich nun mit als der konzentrierteste und ausdauerndste Beobachter dessen wie sich die Atmosphäre des musikalischen Atmungspozesses entspannt.Ich wünsche mir, dass das Cellular Phone auf Ewelinas altem Platz liegt, ihr gehört, irgendwann nimmt der Mann es, als er sich umsetzt. Es sind nur noch wenige da. Jawwad spielt jetzt, verzerrte, aggressive Sounds ein. Araber-Palästinenser?Kassia spielt auf dem Xylophon. Bei einigen Zuschauern scheint ein Erschlaffungzustand eingetreten zu sein, als sich ein Typ neben mich setzt und Stifte rausholt.Wie anregend. Er fragt mimisch ob er mein Büchlein haben kann, er malt mich rein, wow, welche eine Ehre. Der bärtige Mann fängt mit Raum und ohne „Taschen-Exklusion“ mit fünf Fingern zu trommeln an, vielleicht ist er Araber.Inklusion.

Am Ende tanzten Juden mit Arabern

Auf des Malers Blatt, er malt auf verschiedenen Flächen, amalgamiert mein Bart mit den Aluröhren des Vibraphones, schön, ohne Tanzen Teil der gemalten Musik.Hundegebell und Vogelgezwitscher im Raum des U wiegen uns in eine surreale Mischung aus Entspannung und abstrakter Erinnerung. Nun hebt wieder die warme Stimme des Relgionsphilosophen Watts an. „Don´t identify“, der blonde Maler kann meinen Block nicht lesen. „It is everything and it is nothing…“, endet das Motto der Performance. Die Großen Fragen: Woher kommen wir und wohin gehen wir, Kassia hat sie aufgeworfen und Jawwad antwortete vielstimmig. Viele sind gegangen, einige hinzugestoßen. Beim anschließenden Tanz,wo Jawwad nochmals auflegt, strahlt mich eine Frau an. Sie ist Jüdin, ich Araber, sie nennt mich Philo- sie heißt Sophia, eine andere Geschichte aufruhend auf den Schichten, die ich hier zu teilen versuchte. Der Atem vertieft sich, der Maler beginnt zu tanzen. Nafas Chapter 2. Schöpfung ohne Geländer.Wieder so ein herzzerschmelzender Blick. Juden tanzen mit Arabern, so nah, so fern.Kurz vor dem Tag der Deutschen Einheit, die das in ihrer weltgeschichtsmächtigen Dimension möglich macht. Weisheit heißt zu wissen, dass alles ein Ende hat und jedes Ende einen Anfang.Philosophia heißt sich damit anzufreunden das es so ist und darin sein Glück zu finden immer beunruhigt zu bleiben, wach, irgendwo im atemberaubenden Atmungsprozess zwischen Anfang und Ende. Grenzen sind fließend und nur darin liegt ihr eigentlicher Sinn, “…hier beginnt eine elektronische Reise zu den Klängen des Universums” und hier schließt sich der Kreis zum nächsten Tanzabend im Sauschdall, zu den nächsten  Paarungen von Wesen unterschiedlicher Spezies und zu den Friedenswochen 2019. Frieden beginnt im Innen und dessen Zustand zeigt sich im Außen…Wunderschön.

DSC03573
Die Performance: “First Chapter: Nafas” aus der Warte von David

Die Konjunktion der Schmelztiegel 3

DSC03599

Drei Vorbemerkungen: Dies ist eine Studie der Pole und ihrer 1)Polarisierung (https://derweiserabe.com/2018/10/01/die-konjunktion-der-schmelztiegel/), oder der Qualitäten und Verschmelzung 2)Konjunktion(derweiserabe.com/2018/10/02/die-konjunktion-der-schmelztiegel-2/) , oder die Qualitäten und ihrer Transformation durch Läuterung 3)Disjunktion

Erstens: „Unsichtbare Fügung stärker als sichtbare“(Heraklit, Fragment 54)

Zweitens: „Der Weg hinauf und hinab ein und derselbe“(Heraklit, Fragment 60)

3)Disjunktion

Getrennt und Zusammen

 

Als der Friedensabend kam hat ich den Schlüssel verloren

Als der Trumpabend kam hat ich das Handy nicht dabei

alles war dann unbesucht vorbei

Heut morgen zog es mich von hinten, wollte mich fesseln

verwirren und binden

Heute morgen schlug mein Auftritt beim Einheitsabend ein

Und jetzt bin auch aus dem entspannt von dem ich mich

schon lange abgekoppelt fühlte

Das Herz Jesu hat mich mit den jungen Frauen nicht zusammengebracht

zusammen gesungen, zusammengekommen, zusammen beklommen

Auf den Einschlag folgte Panik, die war schon lange nicht mehr da

Das zeugt also von meiner Krankheit die kommt mir schrecklich nah

Ich musste hüpfen, laufen weit weg von Terminen und Formularen

Ich musste kalt werden im Herbstwind auf der Suche nach Raben und Ahren

Ein Fabelwesen zu finden den untrennbaren Geist zu offenbaren

Wie gerne würd ich dienen Wort und Tat aus dem Geist den Jesus-Christus hat

Wie gerne würd ich lieben ohne Rücksicht auf das Selbst, heute morgen hatte

sie mich wieder – die Verzweiflung an der Welt

Conjunctio war gestern, Sonne, Sehnsucht, Spiel

Heute tut der Abstand Not, abtrennen, einschätzen, Augenbrot und Ziel

Es führt ein Weg nach innen, der verläuft im freien Beginnen

Es führt ein Weg im Licht, der zerschmettert dein Ich

Es führt ein Steg auf das Wasser, der erst beweist,

dass man darauf laufen kann

Es selbst ist der Weg und die Wahrheit musst sie leben

Es selbst und ich selbst, wenn sie zusammenfließen

können den Ofen der Verwandlungen nach außen dicht verschließen

Der Hambacher Wald stirbt, Opfer tieferer Schichten

Oder wird er überleben, geschützt von denen die dichten?

Ein Sieg von Dankbaren über die Macht von

Brenn- und Tankbarem?

Körperwelten sind bedürftig, darf man nicht schellten

Seelenwelten sind sehnsüchtig, kein Bruch durch die Welten

Geisteswelten, sind ergänzend und dankbar

wir stehen aufeinander, drum halten wir uns auch zusammen

zwischen den Fahnen, zwischen den Flammen

und nehmen wir das Erfahrene wieder in uns zusammen

sind wir genügsamer weil geistreicher, verbundener.

  getrennt und zusammen

 

 

Die Konjunktion der Schmelztiegel 2

DSC03524
Bild: Freikirche Ecclesia Ulm

Drei Vorbemerkungen: Dies ist eine Studie der Pole und ihrer 1)Polarisierung (https://derweiserabe.com/2018/10/01/die-konjunktion-der-schmelztiegel/), oder der Qualitäten und ihrer Verschmelzung 2)Konjunktion , oder der Qualitäten und ihrer Transformation durch Läuterung 3)Disjunktion

Erstens: „Unsichtbare Fügung stärker als sichtbare“(Heraklit, Fragment 54)

Zweitens: „Der Weg hinauf und hinab ein und derselbe“(Heraklit, Fragment 60)

2)Konjunktion

AmenarenA

 

Verwandlung- wesenseins

im schmilzenden Spiegel der Schönheit,

das Kreuz flimmert auf deiner Stirn,

während du deine Freundin-umarmst-ziehst

Du mich wie eine Königspriesterin zu

Gottes verborgenem Kleid

Ich bin das Licht und da mein ich zerbricht

weiß ich nicht lichtmehr wo Innen

und außen ist

Ich bin Kreuzungspunkt zwischen

Entfaltung und Einfalt, ich transzendiere dich

deinen Sang, dein Angesicht

du Funke der leuchtend erlischt

Alles Selbstherrliche scheut sich

vor Licht-Docht

der Vorhang ist zerbrochen

der vor rotem Licht mir so lange vorgegaukelt hat

das irgendetwas ein eigenes Wesen hat

Ich bin ein Genesender

die Muster des Seins Auslesender

der das Vergängliche vorbeigehen lässt

Hab mich von dem Stamme gelöst,

der nicht in den Himmeln wurzelt,bin in deine liebe Lebensform gepurzelt

Ich seh mich gern durch schwarz und

gern durch weiß und gern durch

Mädchenbrillen

Ich bin das Gieren, bin das Stillen

ich durchquere die Enge

beobachte den aus mir herausbrechenden Willen

Ich bin der Lang-Same erstrecke mich in Länge

Ich kenne mich und keine Zwänge

Bin ganz nüchtern hineingestelt

in meines Mikros Himmelszelt:

Spüre und erlebe,

bebe und webe die Netze neu,

mal ein Lamm, mal ein Leu

Ich erspüre und erlebe,

getrennt oder verwebt

Jesus und Maria liebkosen sich

wie Frauenfüße die platzenden Tropfen der Rebe

Ob mein Wille steht oder fällt

Ob ich stolziere oder meine

letzte Burg vor der Wahrheit zerschellt

Ob mein Glied steht oder fällt

ich erfahre das Liebe der

deinige Stoff ist welcher die

Welt im Innersten zusammenhält

Ich erkenne,

das man die Welt nicht

schleifen, sondern loben soll

liebevoll und ohne Groll

Lass deine Jugend dem Alter weichen

wie ich mich in dir verjüngre, jünger

als unser Vom-Plan-Abweichen

Schaff du mich

you-me

me-You

Do-Be-Do-Be-Do

Schwimm durch mich zum anderen Ufer

Wie ich es durch dich tu

Bin ganz verraucht und ganz verrochen

in deinem Duft

und ich tauch in deinem Röcheln nach Luft

Ich bebe und gleite durch die Spanne deiner Scheide

Im Urgrund des Lebens mit salziger Sprache

Ich liebe dich fleißig

du fruchtbare Brache

Und Gott,

das er den feinen Anfang

unsrer Ebenbildlichkeit

durch köstlichstes Gefälle

in filigranster Langsamkeit

-wie ewig-

münden lässt in kosendem

Verquellen

Ich liebe dich und möchte,

das unsere Zweieinigkeit

zu jeder Zeit ein Drittes

kann gebären

Und das ob Rahmen oder Samen

du meinem „Fick mich“ echost

Ja, so sei es

A M E N

DSC03524
Ebenda

Die Konjunktion der Schmelztiegel

DSC03070
Die Unterwerfung und Hingabe an die fundamentale Gegensätzlichkeit der menschlichen Art bedeutet zu akzeptieren, dass die menschliche Psyche sich selbst durchkreuzende Tendenzen hat(Carl Gustav Jung, Psychlogie der Übertragung S.128) Bild die erste Djembe von Chilli con Karma bei der Ulmer Kulturnacht

 

Drei Vorbemerkungen: Dies ist eine Studie der Pole und ihrer 1)Polarisierung, oder der Qualitäten und ihrer Beziehung, 2)Konjunktion oder der Qualitäten und ihrer Transformation durch Läuterung, 3)Disjunktion Das hier veröffentlicht Gedicht repäsentiert die Polarisation an den folgenden Tagen erscheinen die Gedichte zur 2)Konjunktion und zur 3)Disjunktion

Erstens: „Unsichtbare Fügung stärker als sichtbare“(Heraklit, Fragment 54)

Zweitens: „Der Weg hinauf und hinab ein und derselbe“(Heraklit, Fragment 60)

Unsichtbare Harmonie(Feuer)

1)Polarisation:

 Amarena Eis

Strahl vom Strahl

ewiger Bronn

Sexus, Eros, hutsam

frei.

Blick gestellt.fest-

wie Lippen pressen.

Bilder der Schönheit

ziehen über Körperlandschaften

fleischfarben deutet das

enge Top den Körper an

Sie mag Gold, hat mandelbraune-

-Augen-

Setzt sich um

um meinen Blicken zu ent-kommen

Lachend dockt sie sich wieder an uns an

Ist doch nur ein Spiel, mag sie sich denken

Ein Südamerikaner spricht die Ansprechende an

Man spricht englisch

Wir müssen uns nicht zu nahe kommen,

und was ist schon zu nahe?

es spricht mich ein Dritter an

spendet uns einen Zeitraum

in dem sie gehen und ich sie lassen kann

alles ist Übergang…

wie Kaltes im Heiß

Amarena Sahne Eis

Vor dem Münster liegen geblieben

Ideen und Einstellungen für eine gesunde Zukunft

DSC03503

Um 15 Uhr trafen sich Menschen aus Ulm und Umgebung um ihre Verbundenheit mit dem Hambacher Wald, der nachhaltigen Energiewende und den den Wald besetzenden Menschen dort kundzutun. Die autonome Gruppe Kollektiv 26 hatte zu im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages zu einem Solidaritäts-Bild eingeladen(siehe link).Danach hieß es, dass man seinen Energiespaziergang nicht mit Plakat machen dürfe, da dieser anders als die Demonstration auf dem Münsterplatz nicht im Vorhinein angemeldet gewesen sei. Ein erfahrener Antiatomaktivist lobte das  deutsche Versammlungsrecht als mancher Spontane sich begann über die Herrschaft die Vergangenheit über die Gegenwart und Zukunft zu mokieren. Auch der Immobilienmarkt lässt immer mehr junge Leute über andere Lebensformen nachdenken, Leander will in einen Bauwagen ziehen, der gut in seinen selbst beackerten Garten passen würde. Andere die, mag es wegen der Auflagen, mag es wegen des guten Sonneneinfallswinkels gewesen sein, hier vor dem Münster, liegen blieben, dachten über andere immobile Wohnformen nach.

Lebensformen in die das Leben passt

Sie wollen einen Hausverein gründen, welcher mit der Hilfe des Freiburger Mietshäusersydikates das gekaufte Haus dem Immobilienmarkt entzieht.Und das gehe so, meint Sandro, es werde eine GmbH gegründet, die zu gleichen Teilen aus Mietshäusersyndikat und Hausverein bestehe, so dass es sehr unwahrscheinlich sei, dass einer die Mehrheit erlange um das Haus zu verkaufen. Auch eine Kooperative für solidarische Landwirtschaft gebe es hier. Der Informatiker sieht vieles an der Digitalisierung mit Vorbehalten. An seiner Uni meine man, man können alles mit technischen Tools lösen.Viele die wie er täglich 10-12 Stunden am PC säßen, wissen danach gar nicht mehr was sie machen sollten.Heute fragt man google, was man machen soll. Morgen sagt dir google was du machen sollst.Digitalisierung brauche Mitbestimmung, denn die Arroganz der großen IT-Firmen sei groß.Hier sind sie sich nahe, hören sich gegenseitig ihre Probleme an und Essen Eis. Einige wollen am Samstag auch zur großen Solidemo beim Hambacher Wald fahren. Die bisher georderten Busse des BUND , sind schon voll. Die Mitarbeiter des Bundes für Umwelt und Naturschutz arbeiten aber gerade daran weitere zu mieten.

DSC03509
Wie viele solch liebe und entschlossene Waldschützer und Waldschützerinnen wohl dem Kampf um die Energiewende beistehen werden?

 

Links:

Soli-Pichttp://kollektiv26.blogsport.de/

Mietshäusersyndikat-Freiburg: https://www.syndikat.org/de/

Digitaliserung von Unten in Ulmhttp://verschwoerhaus.de/

Verbindung zum Hambacher Wald und Bussen zu der zentralen Demo am Samstag den 06.10:

https://www.bund.net/

 

Begegnung: Acht Künstler stellen im Alten Rathaus in Laichingen aus

DSC03446
Rudolf Kosow: Begegnung, 2014, Öl auf Leinwand, 150*180 cm

Die Ausstellung von acht Künstlern die noch bis 03.10.18 im Laichinger Rathaus zu sehen ist firmiert unter dem Namen Kontraste. Der erste Kontrast, merke ich, bin ich selbst, ich selbst gegen die Ausstellung.Ich komme in den Saal des Alten Rathauses, es kommen mir die vielen Termine die ich hier hatte in den Sinn. Es schmeckt für mich nach Aufführung, nach Verhaltensweisen, Abgekartetem Spiel und ich trage Widerstand in mir gegen all das freundliche Glattgehen, das reibungslose Durcheinander, dasAusagieren der aneinander geketteten Einzelwillen. Gibt es keinen hier der sie nicht mehr halten kann, die gute Miene zum bösen Spiel? Hier sind doch Künstler! Am Eingang mustert mich eine Frau und fragt sind sie von der Presse oder rein privat hier. Ich meine in einem Mischung von Prätention und Larmoyanz: „Keines von beiden“ und versuche Land zu gewinnen. Das Licht das gekonnt aus dem riesigen Bild vor mir bricht, gibt mir einen Anker auch die Skulptur aus Kirschenholz, die den Raum in die geistige Natur schraubt spricht mich an. Ich nähere mich ihr,da sehe ich den Titel: Traumbaum premium. Das lässt in mir eine Bombe hochgehen. Wie kann man nur so marktförmig sein, so ein Objekt mit dem Gütesiegel premium zu versehen. In einem aufgebrachten poetischen “Amoklauf”gebe ich den Objekten und Menschen vorurteilsgewirkte Namen:

 

Lackbilder,

Traumbaum Premium,

a blond one and a black one

LA, ihr wisst schon im Alten Rathaus

U-Topic -You-Topic

Die Sehnsucht verfliegt

Luftballons ausgelassen

Mein Punk heißt Sektempfang

 

Ich war schon vorher als noch niemand außer die angenehm weit zerstreuten Tänzerinnen beim Üben da war in dem Raum gewesen und da hatte ich unter Zeitdruck vier Objekte abfotografiert. Das eine war jenes relativ zu den anderen übergroße Bild, indem der Mann von etwas Unsichtbarem angestrahlt seinen Kopf in Richtung der Quelle senkt und ein bunter Vogel, auch durchdrungen von Licht, auf einem angestrahlten Ast über der Quelle sitzt. Ich war auf dem Weg zu einer Lesung von bekannten Ulmer Persönlichkeiten über Utopie. Da Bild hätte das erste Kapitel dieser sich dann verschließenden Geschichte über die Ortlosigkeit des Idealen sein sollen. In diesem Fall ist mir aber eingefallen, das an diesem Abend noch eine spirituelle Zusammenkunft in Ulm sein sollte und nach einer Meditation am Löwenfelsen in Blaustein, die mir eine Blasmusikkapelle verkürzt hat, war ich entschieden die Ortlosigkeit durch den behaupteten Ort vom Ursprung zu ersetzen. Nach dem Tauchgang in die ursprüngliche Musik, spürte ich einen Glockenapfel lang meinem nächsten Ziel nach und das Licht, welches die erste Verwandlungsform des Tones sein soll leuchtete mir wieder ein.

DSC03465
Uwe Köhle, Traumbaum premium

 

Ein Holzkünstler unter 7 bildenden Künstlern

Genau wie das Holzkunstwerk, welches Gewachsenheit, Bearbeitung und Ausstellungssituation so trefflich verbindet. Während des dichterischen Ergusses, fasst mich ein blonder Mann am Rücken. Ob er mir helfen können könne? „Ich bin Uwe Köhle“, ich bin Holzkünstler. „Traumbaum premium“ denke ich und mustere ihn. Er sieht bisschen aus wie Uwe Ochsenknecht, nur ein bisschen natürlicher. Er erzählt mir von seiner Ausstellung 2017 beim Karl Lämmle-Preis in Laupheim, Karl Lämmle ist der Erfinder von Hollywood, und dass er dort auch seine Hochzeit gefeiert hätte. Offenbar denkt er ich sei von der Presse. Er meint er fälle keine Bäume die nicht krank seien, habe peruanisch schamanische Einweihungen bekommen(Krafttier Adler), die Bäume dürften in seiner Holzkunst weiterleben. Er fände auch den Raum des Alten Rathauses, vor allem die uralten Eichenbalken, die ihn trügen „affig geil“. Irgendwie wirkt er beruhigend, mein ganzer kritischer, abgespaltender Geist verschwindet. Er verwende nur heimische Obsthölzer. Hergekommen sei er weil Kai Kresse von dem Laichinger Verein Kunst und Kultur gesehen und angefragt habe. Irgendwie ein sympathischer Typ, der vom Stahl als Schlosser zu dem seiner Seele näheren Holz gefunden hat und wertvolle Ästhetiken aus diesem mit der Motorsäge heraussägt und dann Geduld aufbringt. Der premium Traumbaum, so meint er, habe vier Jahre gebraucht. Die Holzkunst sei zum in den Garten stellen gedacht. Weitere Exponate seiner Holzkunst seien in seiner Kunstgalerie Achtal in Schelklingen zu besichtigen. Seine nächste Ausstellung heiße Lichterloh: „Die Würfel sind gefallen.“ Dafür habe er Würfel in einer speziellen Masse gebannt. Sie finde ab dem 31.Oktober um 18 Uhr in seiner Galerie statt.Jetzt müsse er aber weg, denn er gebe morgen einen Sägekurs.

DSC03455
Rudolf Kosow: Quelle, 2015, Öl auf Leinwand, Hochformat 50*100cm

Lichtgestalten Lichterloh

Als der sympathische uns informative Mann abgeht wendet sich mein Blick schnell wieder Richtung der Bilder von Rudolf Kosow. Das Bild das mein Auge bannt zeigt eine Frau auf einem Felsen, mit einer losen Tür in der Hand, unter dem ein flammendes Inferno stattfindet. Ich habe das Bild schon ein mal gesehen und ich freue mich das es Quelle heißt. Auf einem anderen Bild Kosows liegt ein man mit den Händen vor den Augen auf ebenso einem Felsen. Eine Taube ist ungesehen von ihm im Anflug, das Bild heißt Freunde. “Ach Herr Kosow, sie sind der geistige Haudegen unter den Malern hier”, ob ich mich getraut hätte ihm das so zu sagen?  Aus Kasachstan stammend ist der studierte Maler Kunstlehrer hier am Gymnasium am Ort. Wohl der Schule die solche Lehrer hat. Kosow vermag es in erstaunlich vielfältigen Konstellationen die Transzendenz und die kaum zu ertragende Kraft des „ursprünglichen Wesens“,das er in seiner neuen Ausstellung mit „Lichtgestalten“ umschreibt ,mal ironisch mal surreal, auszudrücken. Und sieht man auf die andere Seite, dann steuert er in einem wunderbar realistisch gemalten überdimensionalen Hund der, durchaus das Licht aushaltend, nach oben lugt eine andere Facette der Transzendenz an. Der Hund, in einem anderen Bild der Wolf ist lichthafter als der kleine moderne Mensch, der seinen Hut zum Schutz hinuntergezogen, an dem gigantischen Hund lehnt.Auch der von Detektiven untersuchte Riesenmuffin mit Sahnekirschhaube will vermutlich auf die Unfähigkeit des rationalen Verstandes hinweisen die Köstlichkeit des Stoffwechsels zu verstehen.Leider war der Künstler nicht mehr da, so das er meine Interpretationen hätte dementieren können.Die Bilder von Kosow sind auf so vielen Ebenen nahrhaft und anregend, dass man auf die Idee kommen könnte Zufriedenheit bestünde darin mit einer schönen Frau vor einem seiner Bilder zu stehen. Immer mal wieder zu den Künstlern lugend gehe ich weiter.

 

The black one: Der Schönheit begegnen

DSC03467
Nici Diener, Struktur/Acryl, 100*100 cm

Ein Bild in Kupferästhetik mit vielen Bodenwellen, hat eine glitschige Anmutung. Es erinnert mich an die Brunnen, aus denen in Thermen täglich das Wasser die Oberfläche transformiert. Beeindruckt laufe ich zu den in gemütlicher Runde sitzenden Künstlern. Die schwarzhaarige schwargekleidete Frau die vorher eines der beiden weiblichen Inspirationselemente meines Gedichtes war outet sich als Nicole Diener. Ich sage ihr ihr finde ihre Bilder glitschig, fast eklig, aber sehr ansprechend. Das Bild das mich auf sie aufmerksam gemacht hat ist 60 auf 60 cm. Sie meint sie sei keine Malerin in dem Sinne, sondern sie experimentiere schon seit der Kindheit mit Materialien, hier habe sie Folie verwendet, welche den glitschigen Effekt mache, bei einem andern Bild silbern schimmernde Rettungsfolie.Freundinnen sagten sie habe einen guten Stil und so kommt auch ihr rot-orangesTriptychon daher. Es hat griechische Ornamente und ist einfach nur klassisch schön.„Schönheit zu erschaffen, dass ist was ich will,“meint Diener.Sie arbeite auch an der Grundschule Westerheim mit Kindern, die auch manchmal dächten voll in die Farbe rein zu fassen sei eklig. Aus den Vollen zu schöpfen sei ihr Ding. Eine tolle Frau und bemerkenswerte Künstlerin. Landschaftsbilder in Acryl hängt in dem ehrwürdigen Gemäuer von Kerstin Weber. Elfi Bäumler Ehni macht serielle Kunst. Sie arbeitet seriell und meditativ, an mehreren Bildern gleichzeitig, so zeigen sich sowohl die Einheit der Serie als auch die Abweichungen der einzelnen Bilder im Malprozess. Andrea Bräuning hat als Malerin, wie Klaus Schrag auch einen tiefen Bezug zur Musik. Sie hat drei Frauenportrais in der Austellung hängen. Der Blickfang ist das Bildnis einer nackten grazilen Frau im blau-weißen Raum, die erhaben und frei ihre Arme über dem Kopf verschränkt. Ich meine zu Andrea, so ein Bild von einer Frau gemalt, hilft mir Frauen besser zu verstehen. Darauf meint sie Frauen sind leicht zu verstehen, es gibt einfach nichts geileres als eine Frau zu sein. Das türkise „Blue carpet“ und das bunte „Fallen lassen“ lohnen auch. Schrag bringt wieder Bewegung und Energie in die Ausstellung. Seine spannungsreichen, hochformatigen Bilder. Sind geprägt von einer Aufteilung in Unten und Oben, wobei unten für Energie steht(Frauen, Kinder) und oben für Bewegung, meint Kreise die immer mit anderen Materialien gewirkt sind. Das Schönste von ihm das hier hängt finde ich das Bild wo ein Mädchen gerade unter einem bewegenden „Gestirn“ ihre Luftballons auslässt. Pure Sehnsucht nach Freiheit, von der Bräuning meint: „Sehnsucht? Ich habe schon die Freiheit.“ Acht Künstler auf engstem Raum, wenn auch manchmal unter schwierigen Lichtverhältnissen Schönheit, Denkanstöße, Begegnungen und Trost.

DSC03453
Andrea Bräuning: Blue Dreams, Öl auf Leinwand, 60*80 cm

 

Heroldstatt: Die letzten Worte des ersten Kandidaten

DSC03439
Noch lange nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung sprach Weber mit Bürgern

Michael Weber hat im Laufe des Wahlkampfs dazu gelernt

In gemütlicher Runde empfingen 25 Leute im Sportheim im Ortsteil Sontheim MichaelWeber. Im Wettstreit um das Amt des Bürgermeisters war heute, drei Tage vor der Bürgermeisterwahl am Sonntag dem 30. der letzte offizielle Wahlkampftermin Webers.Sein Gegenkandidat Peter Drews, der auch heute wieder von einem Bürger mit abfälligem Unterton als „Elektrotechniker aus Berlin“ angesprochen wurde, hatte am Wochenende Wahlkampfflyer im Ort verteilt und und ein gutes Interview in der Schwäbischen gegeben.Als der umgängliche Mann aus dem Filstal auftrat hörte man mit der Schießanlage im Keller des Sportheims, Teile der Infrastruktur Heroldstatt´s, die den Diplom-Verwaltungswirt schon so oft in solch hohen Tönen lobte. Der Wortlaut seiner Vorstellungsrede änderte sich inhaltlich kaum, aber man merkte dem Kandidaten an, dass er viele Gespräche und Nachforschungen während des Wahlkampfs, zum Beispiel seine Besuche in öffentlichen Gemeinderatssitzungen in seine Agenda einfließen lies. Er wucherte mit seinem Pfund des Sachverstandes, und anders als zuvor machte er auch verhaltene Vorschläge, was die Etablierung einer Jugendbeteiligung in Heroldstatt angehe um dann aber wieder auf das Gespräch mit den Beteiligten zurückzugehen. Auch zur Infrastruktur nannte er nun neue Beispiele: “Betreutes Wohnen und Seniorenheim sind mit Weitblick entworfen worden“,meinte er.

Bauplätze zuerst für Einheimische

Auch das Thema Bauplätze in Heroldstatt diskutierte er, Einwände gegen den unkontrollierten Verkauf an Auswärtige aufnehmend. Bei den Bauplätzen gebe es jetzt schon einen Stau, es gehe nicht das Einheimische abwandern müssten, weil sie hier keinen Bauplatz bekämen. Einheimische müssen zuerst bedient werde, dann kämen Auswärtige zum Zug. Auch beim Gewerbegebiet, in dem es jüngst Firmenkonkurse gegeben habe, meinte Weber, sei es manchmal besser nicht zu schnell neu bebauen zu lassen um die Entwicklungsmöglichkeiten ansässiger Firmen zu wahren. Das Thema Dietz sei speziell, da das leerstehende Gebäude Eigenheiten habe, die eine Vermietung erschwerten.Die beiden Gebäude zur Anschlussunterbringung auf dem Berg sprach Gemeinderat und Sportvereinsvorstand Kneer an. Ob Weber sich vorstellen könne, die Wohnungen sofern sie für den jetzigen Zweck nicht mehr gebraucht würden als billige Sozialwohnungen von der Kommune bereitzustellen.Er denke, dass eines der zwei Gebäude für die Unterbringung von Obdachlosen am Ort vorgehalten werden könnte. Aus eigener Erfahrung wisse er wie bitter es sei wenn man für diesen Zweck Wohnungen beschlagnahmen lassen müsse

Unternehmen = Glasfaser Bürger = Kupferdraht ?

Seine Ausbildung und Sattelfestheit in der Verwaltung seien für ihn gute Voraussetzungen um das zu machen was ihn zu einer Bewerbung in einer kleineren Kommune bewogen habe, viel mit den Leuten zu reden und vor allem zuzuhören. „Mir ist jeden Tag[Im Wahlkampf, D.B] aufs Neue bestätigt worden, dass meine Bewerbung richtig war“, meinte der engagierte Wahlkämpfer freudig. Zu den Projekten die er in Angriff nehmen wolle Gehöre die Beschleunigung des Glasfaserausbaus für Unternehmen in Heroldstatt und des Kupferdrahtausbaus, Bandbreite bis zu 50 Mbit für private Haushalte.Als Argument für gute Bedingungen für unternehmerisches Wirtschaftswachstum in Heroldstatt brachte er die These: „Wo man gerne arbeitet, da lebt man gerne.“ Wenn es Arbeitsplätze am Ort gebe, müssten die Jungen nicht abwandern und die Überalterung der Sozialstruktur Heroldstatt`s könne aufgehalten werden.Wo die Überalterung und Abwanderung der Jungen angesprochen wird da ist in Heroldstatt die Frage nach der Ortskernsanierung nicht weit. Auch hier wagte sich Weber heute mit ein paar Ideen jenseits des bloßen Verweises auf den sicher notwendigen Beitritt zum Landessanierungsprogramm aus dem Schneckenhaus. Durch die ständige Ausweitung des Dorfes durch Baugebiete an der Peripherie bluteten die Ortskerne aus.Auch in Verbindung mit seinem Engagement für Tourismus meinte er, hier könne man Orte zum Verweilen schaffen, eventuell Gastronomie ansiedeln. Zum Tourismus sagte er im Sportheim aber ehrlich, „Bei diesem Thema bin ich auf eine große Bandbreite an Meinungen getroffen.“ Diese reichten von „Fremde wollen wir eigentlich nicht“, bis hin zu einer Aufgeschlossenheit, die nach Lösungen sucht. Ein Bürger forderte einen direkten Zugang von Ennabeuren zum Biosphärengebiet. Diese konkreten Themen sind sicher nach dem Bier noch ausführlich besprochen worden. Weber sagte aber man müsse sowohl die Gastronomie von der Kommune aus unterstützen als auch Marketing für Sehenswürdigkeiten in Heroldstatt machen.

In der Fragerunde schilderte eine Mutter, dass ihre Kinder in den Ferien kaum weg kämen, weil so wenig Busse fahren. Weber klärte hieraus erst einmal die Zuständigkeiten. Vor vier Jahren sei der Nahverkehrsplan fortgeschrieben worden. Da seien schon mehr Fahrten hinzugekommen. Die Entscheidungen zum ÖPNV würden aber im Kreistag beschlossen, ein Grund mehr den Einfluss Heroldstatts dort zu verstärken.Hier gelte für ihn der Grundsatz: „Das Angebot schafft die Nachfrage.“ Ähnlich wie beim Breitbandnetz habe er hier ein Informationsdefizit bei Bürgern und Unternehmen wahrgenommen. Themenbezogene Bürgerversammlungen halte er,auf eine Frage nach mehr Bürgerpartizipation antwortende, für genauso sinnvoll, wie den Besuch einer größeren Anzahl von Bürgern bei öffentlichen Gemeinderatssitzungen.Auch der Sportverein kann bei seinen ambitionieren Bauvorhaben, wie einer Kalthalle und einem Spielplatz wenn Weber Bürgermeister wird auf das OK der Gemeinde hoffen. Und bei der Verbreiterung der Zufahrtsstraße für große Events wie das „Extreme Battle“ kann der Verein wohl ach auf finanzielle Hilfe von der Kommune hoffen. Zum Schluss rief Weber, der am 14.07 als erster seine Bewerbung auf das Bürgermeisteramt im Rathaus in Heroldstatt abgegeben hat auf am Sonntag zu wählen und mehr noch: ihn zu wählen.