Das hier ist unser Erbe und Wenn’s euch nicht gefällt,dann werdet besser Menschen und ihr kriegt ne bessre Welt
(Böhse Onkelz,Entfache dieses Feuer)
Und ist nicht Wind Veränderung…
(Faroun,21,Die schwarze Rose)

Mit den Onkelz in Wien

Als die Böhsen Onkelz mit “Kuchen und Bier” den 40. Jahrestag der “Fantastischen Vier” feiern wollten,hatte Corona seinen ersten Geburtstag. Die Karte für den legendären Auftrittsort Wien datierte auf den 05.Mai des geknebelten Freiheitsmonats anno 20. Anno 22 im Mai durften die Fantastischen Vier aus Stuttgart selbige zwei Coronababyjahre später ihren Dreißigsten doch endlich feiern, und die Explosion der in sich gedrängten Haus- und Hofjahre auslösen.Hamburg-Arena und Fantas mit Gentleman in bester Verfassung,dass gab nen Zusammenstag.
Wien und Wienerle

Dazwischen lag ein heißer Sommer der ganz dem Wasser,fließend wie stehend, geweiht war und bis dahin im Herzen Deutschlands bei Meiningen seinen August friedlich und freudig beendete.Doch die großen Jahrestage,der Geburtstag der Mutter,und das verspätete Geburtstagskonzert der Onkelz am Vortag des “schwarzen” 11.09 warfen ihren Schatten auf den Regenbogen des direkt-demokratischen Friedens.Und so begann in Meiningen die letzte 9-Euro-Sommer-Zugfahrt mit dem Bild einer über dem See vom ältesten Theater Europas baumelnden weiblichen Rumpf einer Schaufensterfigur mit der Aufschrift: Mehr Freiheit! auf dem Bein in der bis oben hin vollgeschossenen Kamera.

Die Wahrheit

Die Wahrheit über die Fahrt nach Wien war,dass ich kurz davor war die Karten,ich hatte zwei, zu verkaufen,weil der Weg selbst ohne konkrete Vorstellung im Googlerund der Wegglasgoogle schon arscheweit aussah;und das Wetter drohte schlecht.Wundersamerweise hatte schon ein anderer Schatten,nämlich ein alter Freund aus Wohn- und Bauwagentagen in die ostdeutsche Funkverbotszone gefunkt.Dem hatte ich die Onkelzconnection,samt herrenloser Karte gesteckt und der Funke war übergesprungen.Also hatte ich einen Gefährten und Fahrer für Wien,auch wenn der sich schon am nächsten Tag noch mit dem Nirvana-T-Shirt vom Vortag an mit einem eingefleischten Banker und Rage against the machine Fan und den Ärzten auf der battle jacket treffen wollte. Für Insider:Heidelberger Russland-Ukraine-Connection. Die Fahrt über die Schweiz und das Drei-Länder-Eck des Bodensees bis ins Bregenzer Land nach Österreich war geprägt vom Geiste des Onkelz Covers von “Ein Freund ein guter Freund.”Auch wenn das Wetter vom südlich sonnigen,sonnigen Tag in den Wolkenbruch umschlug,Half uns der Zauber der Poesie und das angeregte Gespräch. Beispielsweise behauptete mein Freund im Anblicke des Watzmanns,Berchtesgaden komme von “Garten des Perthes”,was ich für logisch schräg aber lyrisch einleuchtend hielt.Dieses mystische Band zerriss zwar mit der neugierigen Recherche jäh,während der Fahrt aber gab es uns demokratisch-romantisches Gefühl das seit dem 1770ern, allen voran Friedrich Hölderlin, kaum mehr Raum greifen konnte. Das aber auch Gefühle spalten können,erklärte die Geschichte des Bruches,der zwischen Ukrainer und Deutschem zu Beginn der Maidan-Unruhen in Kiew begann.Die Band der Nonkonformisten ,so der Tenor,sollte auch privat eine Friedensmission im Privaten bewegen. Und auch ich,der von einem Wahlschweizer Neutralität einforderte,spürte das Otterngift auf den eigenen Lippen,von dem die Bibel sprach, erst nach einem heftigen Krach.Ich dachte an das schöne Mitteldeutschland kurz vor Schäubles 80sten und die Onkelz sangen in meinem Kopf: “Man hat euch wiede mal belogen,doch was könnt ihr schon verlangen,es waren Worte der Freiheit auf den Zungen von Schlangen.”Auch wenn wir nicht wie in der Hymne über die Weltmeisterschaft Mexiko anno 87 singt “Wenn’s sein muss mit nem Floß” nach Wien schippern mussten,so waren Reise und Aufenthalt doch abenteuerlich genug.Dem russisch-ukrainischen Pärchen depeschierten nach “geilem Konzert Aufenthalt im Hotel Parkhaus nach haltlosen Wurf des Lichtankers ins onklifizierte Menschenmeer.Auch für uns Globalisierungsverlierer,und jetzt sind wir schon im Hexerkessel im ersten Rang Nord der Wiener Stadthalle kommt einst die “Stunde des Siegers.” Die Ironie mit der die Onkelz spielen,passt gut zum berüchtigten Wiener Schmäh.Und so spielten die 40 Jahre lang treuen 4 Jungs aus Frankfurt neben dem gewaltverherrlichenden Song auch den “Netten Mann”.In einer Stadt in der die Migranten-Fussball-Liga anno 22 von der Caritas offiziell als Käfig-Liga angepriesen wird ist political correctness,ein wie german Angst anmutendes Fremdwort mitten im mit von Bellen wie Damaskus mit Assad verhängten Präsidentschaftswahlkampf.Wie sagte eine epochaler Intepret des verfallenen imperialen Wien,Robert Musil: “Mann muss Ideen anbellen.”


Finde die Wahrheit: Das Leben
Beim fulminanten Konzertauftakt,vor vollbesetzten Halle,wurde visuell mit einer vom Zentrum zur Perpherie wabernden Rose unterstützt mit Stahlhammerschlägen das Wurzel-Chakra geöffnet.Ich dachte noch an mein Gedicht die Schwarze Rose,als mich das Licht auf der Bühne in einen sinnlosen Taumel aus Erinnerungen,tastenden und umarmenden Blicken im “magischen Theater” der weißen Magie dezentrierte.Stephan brachte in der Anmoderation zu “Kirche” silbern reflektierendes Licht in den blind wütenden Willen zur Macht.Das Lied sei nicht gegen den Glauben Spiritueller gerichtet,sondern gegen die verfaulten,schleimigen Institutionen der Menschheitsunterdrückung in seinem Namen.Eine obergeile Lichtshow,ein an Meatloaf erinnernde Sänger Kevin und ein im besten Sinne amerikanisch-transzendalistisch aufspielender Gonzo an der Lead, zeugten von den “wie aus der Sage” wieder aufgestandenen Onkelz nach Angriffen der Antifa mit Rahmentarifvertrag und innerem Hahnenkampf.

Flügel für die Äther und Licht

Zu Tränen rührten die Bühnenshowbilder von überdimensionalen rollenden Panzerketten zusammen der Aufforderung Stephans: “Hört her Völker und Völkchen,schlägt auf euch ein,hasst EUern Nachbarn,ihr wollt doch unabhängig sein,tötet euren Bruder vergewaltigt eure Fraun,ihr sprecht die gleiche Sprache,doch ihr könnt euch nicht vertraun. Auch der Appell der erfahrenen Höllenfahrer, der Song Koma,war ein psychedelisch veredeltes und in der Stadthalle gespieltes Dokument dafür,die Stiefel gegen Flügel zu tauchen,berührte nicht nur mich. Von Flensburg trafen wir niemand aber aus Wien auch niemand im Publikum.Die Proleten,die zu Propheten aufgestiegen sind,inklusive der migrantisch geprägten Sarah Wagenknecht sind vom Sperrfeuer der Mehrheitssozialisten und der mediokren Medien nie verschont geblieben. Eine These aus Wagenknechts jüngsten Buch, nämlich,dass die Arbeiter,die wie im traditionell sozialdemokratisch geprägten Wien, vom linksliberalen Globalisierungsgewinnlermileu abgespalten würden, bestätigt sich in den Gesprächen mit eher nach München tendierendenösterreichischen Arbeitern aus der Peripherie.

Liebe Menschen mit großem Ressentiment,die ihre mittelständische Existenz,als Maurer in Wien bedroht sehen und auf die “angschüttn” migrantisch geprägten Wiener projizieren.Schade,dass die Onkelz,den Emazipationssong vom angerichteten AFD-Wahrheits-Wahn,diesen abend nicht spielten.Trotzdem verkauft sich die nackte Wahrheit gerne und ein echter Onkel geht für die “ganze Wahrheit”in der Verbrüderung der Menschen auch “unmögliche Lieben” und Nächte unter der Jacke im Parkhaus ein.

Das Lied “Erinnerung” hat mein Gefährte noch vom Nirvana-Wohnwagen gekannt und auf “Rock dein Leben” wiedererkannt und zu seinem epischen Lieblingsonkelzsong erkoren.Gonzo spielt die ersten Akkorde auf der legendären Zweihalsigen,ich denke an das die wilde Jugend prägende Live-in-Vienna-Video.”Mochtsa guade Stimmung hier sands: Die Böhsen Onkelz.”Körper und Erinnerung tanzt im Brodeltopf.Über Denk- und Landesgrenzen ham wir uns lieb,wir ham noch lange nicht genug,doch wenn es uns nicht mehr gibt,spielt selber,ja spielt dieses Lied.

Tourdaten: 18.09 Hanns-Martin-Schleyer-Halle siehe auch bwtarif.de Metropoltagesticket
21.+22.09 zur Wiesnzeit in München Olympiahalle
Näheres unter Onkelz.de
