Vater

Vater du fehlst mir
nicht dein Sockel dein Thron

Vater du fehltest mir früher
als ich alleine war und schwach
Mütter ihr wart in der Mehrzahl
heute regnet es rein in mein Dach

Alle mussten so stark sein
ihre Kinder ließen sie schwach
ich will dir an deinem Tag nicht arg
sein du Mann von Welt und Fach

Ich kann heute weinen
und weine mit meiner Freundin mit
Denn so mancher Tropfen
der durch mein Dach dringt
übersetzte sich für sie
in einen Magentritt

Vater du fehlst mir heute
nicht dein Sockel dein Thron
Du schufst ein Haus für die Zukunft
und die verlorenen Söhne
wollten nicht darin wohn

Vater du stehst noch
und fehltest noch
in Sibirien ein Wüstensohn

Jetzt kämpfen sie ums Mutterhaus
und wandern ein und wandern aus
und finden keinen Frieden

Und du bist mild geworden
durch Krankheit, Alter, Über-Ich
Die Väter-Sprache ist
uns Brück und Schild geworden: versöhniglich

Vater du fehlst mir weil ich allein bin
und doch sieht man dich durch mich

Und müsstest du sterben dann
würd ich dich leben denn
ein Vater unsrer Sprache
starb in die Sehnsucht nach mehr Licht

(Dani, Vatertag 13.05.21)

P.S: Wer es verantworten kann kann es Andi weiterschicken, ich habe ihn nach kurzem Überlegen wieder aus dem Verteiler genommen.

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Author: farounfirewater

Ich bin der Falke im Sturm der den König sucht. "Ich lebe mein Leben in sich weitenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn, Den letzten, ich weiß nicht ob ich ihn Vollbringe, aber versuchen will ich ihn Ich kreise um Gott um den uralten Turm und ich kreise Jahrtausende lang und ich weiß nicht, bin ich eine Falke, ein Sturm, oder ein großer Gesang" (Rilke)

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