Nach dem Landesposaunentag am Wochenende bot das Ulmer Stadthaus am Montag abermals die Kulisse für eine musikalische Reise. Im wahrsten Sinne, denn der “Woodson Chorale”, ein Highschoolchor(Jugendliche von 14-18 Jahren), machte auf einer 15-tägigen Tournee durch Deutschland und Frankreich für ein Gratiskonzert halt in Ulm. Bis von Virginia waren die Sängerinnen und Sänger teils mit elterlicher Begleitung angereist. Die 82 Sängerinnen und Sänger machten die Ulmer schon vorher mit zwei Stücken vor dem Stadthaus auf sich aufmerksam. In “the Battle of Jericho” spannte der Dirigent Michael Ehrlich schon seinen dramaturgischen Bogen der bei der urgewaltigen die dicksten Mauern einreißenden Kraft des Klanges begann und beim Gesang als der Speise der Liebe enden sollte. Das schnelle, dramatische Stück, war ein echter Köder für noch unentschlossene Passanten, kurz zu Gast zu sein bei einer Reise in die amerikanische Chorliteratur. Das erste Stück war bearbeitet vom zeitgenössichen amerikanischen Komponisten Moses Hogan. Das spirituelle Verlangen nach Erlösung spiegelte auch das engelhaft einladend beginnende “Zions Walls” von Aaron Copland dem New Yorker, der die amerikanische Moderne sehr prägte. Die Mütter die auf die Tournee mitgereist waren, filmten teilweise eifrig mit und die Deutschen waren schon auf das angekündigte “O Haupt voll Blut und Wunden” von Johann Sebastian Bach gespannt. Dieses sehr konkrete Besinnungslied auf die Macht des schuldlos sich opfernden Jesus, sang der “Woodson Chorale” sehr einfühlsam.
Die vielen Gesichter Amerikas
Asiatisch, italienisch, indisch, englisch und irisch anmutende Gesichter hatte der Chor aus Virginia aber keine farbigen sah man da im Chor “…du edles Angesichte, davor sonst schrickt und scheut das Weltgewichte…” harmonisch perfekt singen.Ein weiterer zeitgenössischer US-amerikanischer Komponist nämlich Daniel Garthrop brachte zunächst mit “Sing me to heaven” freudige Gestimmtheit in Chor und Publikum, zumindest beim Lullaby, das zu singen gewünscht wurde, beim brechenden Herz ,ausgelöst von einem Liebesbrief, und beim Requiem wurde die Stimmung dann wieder gedrückt aber über allem flog der Stern von Bethlehem, die Bitte “love me, comfort me, bring me to god.” Nach der Pause gab es nun Musik allein vom Mädchenchor.Mit “Some where over the Rainbow” wurde ein auch in unseren Breitengraden bekanntes Stück dargeboten.Madeleine Pohland eröffnete mit einem einfühlsamen Solo “Some where over the rainbow blue birds fly”, dass passte gut zu dem für die Fotografen sehr lästigen blauen Schimmer, der münsterseits auf die Bühne einwirkte. Bei “Sing and make a melody” sangen die Mädchen aus vollem Herzen “sing and make a melody to god with all your heard…” Danach zeigten die jungen Männer was sie drauf hatten. Beginnend mit einem lateinischen Stück, worin ihre Stimmen nicht ganz wohnten kulminierte ihre Konzert in der schottischen Weise vom “Loch Lomond”, auch hier begann das Stück mit einem Solo, diesmal von Jack Hopewill. Danach malte die enthusiastische Stimme von Eric Tysarczyk die traurige Liebesgeschichte um den sagenumwobenen See von “Loch Lomond” weiter. “We ´ll never meet again, on the bonny bonny banks of Loch Lomond”, sang der begeisternde Sänger mit seiner schwarzen Haartolle traurig.Gemeinsam und gefeiert endete das Konzert mit einer Ballade von dem amerikanischen Komponisten Balthasar Donato “All Ye who music love”. Und der Klang der zu Beginn und auch als Zugabe noch die Mauern zertrümmern sollte, der wurde jetzt zur Speise der Liebe. Ein bemerkenswertes Konzert endete mit einer Aufforderung:”If music be the food of love sing on.” Die jungen Musiker ernteten stehende Ovationen, endlich mal wieder ein positiver Kontakt zu US-Amerika.


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