Es zerbricht in der Stirn über leuchtenden Wangen – das alte Verlangen
Ein Neues ist empfangen.
Der schnaubende Vogel mit Löwenkopf durchmustert
in aller Klarheit den gespaltenen Kopf.
Sein Wesen ist Kraft, die befreit,
sein Unwesen die Unbeherrschbarkeit.
Nun siehst du ihn wie Rilkes Panther seine Stäbe
und wie die Stäbe des Panthers Tanz.
Du hast ihn eingefangen dank Distanz
Dein Verlangen spricht in gemildertem Glanz: Komm werde ganz!
Nun reicht das Vogel-Bild dir bis zum Herzen.
Und spricht: Nimm auf dich meine Schmerzen!
durchschaue meine Arroganz und geh im Flug
zum Sturme auf Distanz.
Erneuerung heißt Achtsamkeit im Neu-Anheben
Die Dinge zu überschauen und darinnen auf die Reichweite der Nähe zu vertrauen
Den Feuergeist ganz selbstverständlich weiterzuverschenken
doch seine krasse Klarheit zunächst mit dem Herzen zu durchdenken
Es verschmilzt im Herzen das alte Verlangen-
Zeit ein Neues zu empfangen!
(Daniel Baz 28.10.2017)
Der link zu Stäben und Tanz….
Der Panther
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein. ( Rainer Maria Rilke)
LikeLike